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Neuer Standort für Thüringer Bratwurstmuseum

1. März 2019

Wegen des geplanten Umzugs des "1. Deutschen Bratwurstmuseums" auf ein ehemaliges KZ-Außenlager in Mühlhausen hatte es heftige Diskussionen gegeben. Nun hat der Stadtrat einen alternativen Standort beschlossen.

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Deutschland Bratwurstmuseum in Holzhausen
Bild: picture-alliance/dpa/J.-U. Koch

Die Fläche des neuen Thüringer Bratwurstmuseums liegt nach Informationen der Deutschen Presseagentur am Rande des Stadtwaldes von Mühlhausen südlich des ursprünglichen Geländes. Die Mitglieder des Stadtrats stimmten demnach einer Änderung des Flächennutzungsplanes zu, parallel wurde ein neuer Beschluss zur Bebauung gefasst.

Fehlendes Fingerspitzengefühl sorgt für Empörung

Das "1. Deutsche Bratwurstmuseum" gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt im circa 70 Kilometer entfernten Holzhausen bei Arnstadt. Es soll unter anderem wegen der hohen Besucherzahlen in ein größeres Gebäude umziehen. Ende Januar war öffentlich geworden, dass der ursprünglich geplante neue Standort auf dem Gelände eines ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Buchenwald liegen sollte. Dort wurden von September 1944 bis Februar 1945 rund 700 jüdische Frauen hauptsächlich aus Ungarn und Polen gefangen gehalten.

Das Vorhaben sorgte für heftige Kritik von vielen Seiten, woraufhin der Stadtrat den Plan schließlich verwarf. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, sagte etwa: "Bei allem Verständnis für touristische Attraktionen ist eine derart unsensible und geschichtsvergessene Entscheidung in keiner Weise nachzuvollziehen". Auch der Trägerverein des Bratwurstmuseums selbst zeigte sich schockiert und teilte mit, man habe nichts von der Geschichte des Standortes gewusst. 

ie/pg (dpa)