Neues Säbelrasseln aus Nordkorea
1. Mai 2017Außerdem - so die kommunistische Führung weiter - sei das Land "vollkommen bereit, auf jegliche Option der USA zu reagieren".
Der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm hat an Schärfe deutlich zugenommen. Es wird befürchtet, dass Pjöngjang unter seinem Machthaber Kim Jong Un (Artikelbild) tatsächlich einen weiteren Test einer Atombombe oder Langstreckenrakete vornehmen könnte. US-Präsident Donald Trump warnte wiederholt, die USA würden notfalls im Alleingang gegen Nordkorea vorgehen. Militärische Maßnahmen schloss er dabei nicht aus.
Langstreckenraketen bedrohen die USA
Seit 2006 hat Nordkorea nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.
Am Samstag traf der US-Flugzeugträger "USS Carl Vinson" vor der koreanischen Halbinsel ein und nahm an einer gemeinsamen Übung mit der südkoreanischen Marine teil. Japan schickte erstmals ein Kriegsschiff zum Schutz seines Verbündeten USA. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldet, schloss sich der Hubschrauber-Träger "Izumo", Japans größtes Kriegsschiff, einem Versorgungsschiff der US-Marine im Pazifik vor der Küste des Landes an.
Es ist der erste Marineeinsatz dieser Art, seitdem Japan 2015 die Rolle des Militärs gesetzlich ausgeweitet hatte. Nach dem Prinzip der "kollektiven Selbstverteidigung" darf das Land nun in Konflikten an der Seite von Verbündeten kämpfen, selbst wenn es nicht direkt angegriffen wird. Die Entsendung des Kriegsschiffes soll laut Beobachtern das enge Bündnis mit den USA zur Schau stellen und Nordkorea abschrecken, weitere Atom- und Raketentests zu unternehmen.
Die Schlüsselrolle Chinas
Der einzige große Verbündete des abgeschotteten kommunistischen Staates ist China. Die chinesische Führung hat in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder sowohl Nordkorea als auch die USA eindringlich dazu aufgerufen, es nicht zu einer Eskalation kommen zu lassen.
Auch Papst Franziskus hatte sich zu Wort gemeldet und eine diplomatische Lösung angemahnt. Käme es tatsächlich zu einem Krieg, würde ein großer Teil der Menschheit sterben, warnte das Oberhaupt der Katholischen Kirche.
haz/hk (dpa, afp)