News kompakt: Biden wirbt auf Parteitag für Harris
20. August 2024US-Präsident Joe Biden hat die Demokratische Partei nach seinem Ausstieg aus dem Wahlkampf auf die neue Frontfrau Kamala Harris eingeschworen. Harris sei ein Mensch mit Charakter und "enormer Integrität", sagte Biden beim Parteitag der Demokraten in Chicago. Die 59-Jährige sei zudem "zäh" und "erfahren". Harris zur Vizepräsidentin gemacht zu haben, sei die "beste Entscheidung" seiner gesamten Laufbahn gewesen. Bidens rund einstündige Rede wurde immer wieder vom Jubel der Delegierten unterbrochen.
Zuvor hatte Harris die - so wörtlich - "historische" Führung des 81 Jahre alten Staatschefs gewürdigt. Sie sei Biden "ewig dankbar" für dessen Dienst an der Nation und für alles, was er weiterhin für Amerika tun werde, betonte Harris. Sie wird bei der Präsidentschaftswahl im November gegen den Kandidaten der Republikaner, Ex-Präsident Donald Trump, antreten.
Selenskyj sieht Ukraine weiter auf dem Vormarsch
Die Ukraine hat bei ihrer Gegenoffensive in der russischen Region Kursk nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Geländegewinne erzielt. Nach aktuellem Stand kontrollierten die ukrainischen Streitkräfte mehr als 1250 Quadratkilometer feindlichen Gebiets und 92 Ortschaften, erklärte Selenskyj bei einem Auftritt vor ukrainischen Diplomaten und Beamten. Ein taktisches Ziel, die Gefahr für die ukrainische Grenzregion Sumy zu verringern, sei damit erreicht. Zudem sei die Offensive der größte Erfolg bezüglich der Gefangennahme russischer Soldaten seit Kriegsbeginn, betonte Selenskyj. Seinen Angaben nach sollen die Russen später gegen Ukrainer in Kriegsgefangenschaft ausgetauscht werden.
Blinken nährt Hoffnungen auf Gaza-Abkommen
In die zähen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen kommt möglicherweise Bewegung: US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete sein Treffen mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu bei seinem jüngsten Nahost-Besuch als "konstruktiv". Netanjahu habe den jüngsten von den Vereinigten Staaten unterstützten Kompromissvorschlag "akzeptiert", berichtete Blinken. Nun sei es an der Hamas, dasselbe zu tun. Die palästinensische Organisation, die von Israel, den USA und der Europäischen Union als terroristische Vereinigung eingestuft wird, reagierte zurückhaltend auf Blinkens Initiative. Diese werfe "Unklarheiten" auf, sagte ein ranghoher Hamas-Vertreter.
US-Luftfahrtbehörde bereitet Boeing neue Probleme
Der krisengeschüttelte US-Flugzeugbauer Boeing sieht sich erneut mit Sicherheitsbedenken konfrontiert. Die Luftfahrtbehörde FAA ordnete Inspektionen von Hunderten Flugzeugen des Typs 787 "Dreamliner" an. Eine unbeabsichtigte Bewegung eines Pilotensitzes könnte zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeugs und zu schweren Verletzungen von Passagieren und Besatzung führen, warnte die amerikanische Behörde. Die Entscheidung folgt einem Vorfall im März, bei dem ein Flugzeug der chilenischen LATAM Airlines in einen plötzlichen Sturzflug überging und dabei mehr als 50 Passagiere verletzt wurden.
In einer separaten Mitteilung teilte Boeing mit, dass die Testflüge mit seinem noch nicht zertifizierten Modell 777-9 ausgesetzt wurden. Bei einem Wartungscheck war ein defektes Bauteil zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur entdeckt worden.
Nicaragua verbietet zahlreiche NGOs
In Nicaragua hat die autoritäre Regierung auf einen Schlag 1500 Nichtregierungsorganisationen für illegal erklärt. Bei den meisten der betroffenen NGOs handelt es sich um religiöse Vereinigungen und Stiftungen. Die Vermögenswerte sollen an den Staat fallen. Die NGOs hätten ihre finanziellen Verhältnisse nicht offengelegt, teilte das Innenministerium in Managua zur Begründung mit. Schon seit Jahren geht die Regierung von Präsident Daniel Ortega verstärkt gegen Oppositionelle und die katholische Kirche vor. Das nicaraguanische Parlament hatte kürzlich ein Gesetz verabschiedet, nach dem Verbände ihre Arbeit nur noch in sogenannten "Partnerschaften" mit staatlichen Organisationen ausüben dürfen.
Gündogan beendet Karriere in der Nationalelf
Der Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Ilkay Gündogan, wird künftig nicht mehr für das DFB-Team auflaufen. Das teilte der 33-Jährige über seine Social-Media-Kanäle mit. Er habe schon vor der Heim-EM in Körper und Kopf "eine gewisse Müdigkeit" verspürt, begründete der Mittelfeldstar des FC Barcelona seinen Entschluss. Gündogan absolvierte 82 Spiele für Deutschland und erzielte dabei 19 Tore. Bundestrainer Julian Nagelsmann muss nun einen neuen Kapitän bestimmen, der das deutsche Team zur Weltmeisterschaft 2026 führen soll.
wa/se (dpa, afp, rtr, epd)
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