Neymar pokert vor Wechsel nach Paris
1. August 2017Geht er oder bleibt er? Neymar - so lauten die Gerüchte - wechselt in naher Zukunft vom FC Barcelona zu Frankreichs Edel-Klub Paris St. Germain. Die festgeschriebene Ablösesumme für den quirligen Angreifer beträgt 222 Millionen Euro. Das wäre neuer Weltrekord. Doch trotz des unglaublichen Betrags und des mit Sicherheit lukrativen Vertragsabschlusses mit PSG können der Fußballer und sein Umfeld offenbar nicht genug Geld abgreifen. Von seinem derzeitigen Klub FC Barcelona soll der Brasilianer spanischen Zeitungen zufolge selbst noch auf gepackten Koffern eine Bonuszahlung in erneut atemberaubender Höhe von 26 Millionen Euro fordern.
Der Hintergrund: Die Summe ist laut der Medienberichte das vor Jahresfrist vereinbarte Handgeld für Neymars Vertragsverlängerung bei Barca bis 2021. Angeblich wird sie fällig, weil Neymar bis 1. August noch bei Barcelona unter Vertrag stand.
Vollzug in den nächsten Tagen?
Indes macht der Wechsel nach Paris offenbar weitere Fortschritte: Während der Torjäger nach seinen PR-Auftritten in Shanghai zu Wochenbeginn hartnäckigen Gerüchten zufolge in der katarischen Heimat von PSG-Besitzer Nasser Al-Khelaifi zum Medizincheck erwartet wurde, verhandelte sein Vater und Berater Neymar Santos senior in Spanien mit den Katalanen über die Auszahlung des Bonus.
Barcelona verweigerte allerdings wegen Neymars Flirt mit PSG bis Dienstagmittag die Auszahlung an das Neymar-Lager. Vielmehr hinterlegten die Katalanen bis zur Klärung von Neymars Zukunft angeblich einen entsprechenden Scheck bei einem Notar.
Laut Berichten französischer Medien soll der Wechsel zu PSG in den kommenden Tagen in Frankreichs Hauptstadt endgültig verhandelt werden. Die Zeitung "Le Parisien" schrieb, der Angreifer werde nach einem Werbe-Auftritt für den FC Barcelona am Dienstagabend aus China nach Paris fliegen. Neymar äußerte sich in China nicht zu den Wechselgerüchten.
In der Seine-Metropole soll PSG bereits mit Hochdruck an einer spektakulären Vorstellung des 25-Jährigen arbeiten. Mehrere französische Medien berichteten über Bemühungen des Nobelklubs um die städtische Genehmigung für eine Show zu Füßen des Eiffelturms in den Trocadero-Gärten vor dem Palais de Chaillot.
In dem wochenlangen Wirbel um den Weltrekord-Transfer erscheint Mittwoch als letzte Frist für Neymars Wechsel. An diesem Tag beginnt für Barcelonas Mannschaft die heiße Phase der Vorbereitung auf die neue Meisterschafts-Saison.
Bezahlung über Umwege
Zuletzt hatten Berichte über einen Trick von PSG zur Umgehung der von Barcelona angemahnten Financial-Fair-Play-Vorschriften der Europäischen Fußball-Union (UEFA) den Transfer-Spekulationen neue Nahrung gegeben. Demnach soll Neymar selbst seine Ablöse zahlen, gleichzeitig aber parallel zu seinem PSG-Engagement eine Tätigkeit als Botschafter für die WM-Endrunde 2022 in Katar übernehmen und dafür nicht weniger als 300 Millionen Euro erhalten. Ob darin schon die angeblich 40 Millionen Euro Beraterprovision für seinen Vater enthalten ist, blieb dabei offen.
asz/sn (sid, dpa)