Nicht Baum, nicht Haus - sieben Visionen von Luc Schuiten
15. Juli 2009Brüssel heute
Aus der Sicht von Luc Schuiten sind unsere Städte zu grau und eintönig. Hier könne man sich nicht wohl fühlen, sagt er. Daher schlägt er Alternativen vor, wie …
Brüssel 2100
… dieses "Archiboreszenz"-Projekt. Zusammengesetzt aus den Wörtern Architektur und Arboreszenz für Baumwuchs will er das historische Erbe der Stadt Brüssel mit neuen Strukturen verweben.
Von Blättern inspiriert
So könnten die Häuser in Brüssel aussehen: inspiriert von den Formen der Natur, gebaut aus natürlichen Materialien, die die Eigenschaften der Natur nachahmen und zum Beispiel Wasser abweisen oder Sonnenenergie aufnehmen.
Die Baumhaus-Stadt
Ein Wald wird umgewandelt in eine moderne Stadt, in der die Bewohner nicht länger die Natur "konsumieren", sondern ein neues Ökosystem managen. So soll Nachhaltigkeit gewährleistet werden. Die Fassaden der Häuser sind aus transparenten Proteinen gewoben, ähnlich der Flügel der Libelle.
Die Gewebte Stadt
Das Gerüst dieser Stadt besteht aus Baumwurzeln, zum Beispiel der so genannten Würgefeige. Diese werden während ihres Wachstumsprozesses so bearbeitet, dass sie die zeltartige Form annehmen. Anschließend werden sie mit einer Solar-Membran bespannt. Die Gebäude sind durch Brücken miteinander verbunden, so dass der Waldboden unberührt bleibt.
Das Vogelflugzeug
Ein Flugzeug, das "leichter als Luft ist" stellt sich Schuiten als das ideale Fortbewegungsmittel für die Stadt vor. Auch hier versorgt sich das Modell durch eine Membran selbst mit Energie, die sogar die Flügel zum Schlagen bringt. Durch die geringe Geschwindigkeit sei das Vogelflugzeug eine attraktive und sichere Art der Fortbewegung, sagt Schuiten.
Futuristische Fortbewegung
Die Cyclos sind individuelle Fahrzeuge, die hauptsächlich durch Muskelkraft bewegt werden. Ein Elektroantrieb kann aber bei Bedarf helfen, schneller zu fahren oder Steigungen zu bewältigen. Viele Formen sind denkbar, denn der Benutzer soll sich beim Design selbst miteinbringen.
Frühling in der Fußgängerzone
Ein Bach, der sich wie ein grüner Faden durch eine Einkaufsstraße in Brüssel windet. Entspringen soll der künstliche Fluss unter einem Steinhaufen. Mit dem Gras und den wilden Blumen an seinem Ufer soll auch die Lebensqualität der Anwohner wachsen.
Autorin: Nina Plonka
Redaktion: Mareike Röwekamp