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Freispruch für mutmaßliche Boko-Haram-Anhänger

18. Februar 2018

In Nigeria hat ein Gericht fast 500 mutmaßliche Anhänger der radikalislamischen Boko Haram freigelassen. Die Staatsanwaltschaft habe sie mangels Beweisen nicht anklagen können, teilte das Justizministerium mit.

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Boko Haram Kämpfer
Seit fast zehn Jahren versuchen Boko-Haram-Terroristen einen Gottesstaat zu errichtenBild: picture alliance/AP Photo

Einige der Betroffenen, deren Fall in einem Gefangenenlager im Zentrum des Landes behandelt wurde, waren seit 2010 ohne Gerichtsverfahren in Haft. Zugleich gingen die Ermittlungen und Prozesse wegen des Aufstandes der Boko Haram weiter.

Ein, in der vergangenen Woche zu 15 Jahren Haft verurteilter Boko-Haram-Unterstützer, erhielt nun in einem weiteren Verfahren eine zusätzliche Strafe von 15 Jahren. Dem Mann war die Verschleppung von rund 270 Schülerinnen im Jahr 2014 in Chibok vorgeworfen worden.

Bereits im Oktober wurden nach Angaben des Justizministeriums 45 Personen wegen Verbindung zur Boko Haram verurteilt. Weitere knapp 470 Verdächtige wurden auf freien Fuß gesetzt.

Fast zehn Jahre Boko Haram-Gewalt

Boko Haram hatte 2009 mit dem Aufstand begonnen und versucht im Nordosten Nigerias einen islamistischen Staat zu errichten. Mehr als 20.000 Menschen wurden bei Attentaten und Kämpfen bislang getötet. Zwei Millionen Menschen flohen aus ihrer Heimat in die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger. Aber auch dort verüben die Dschihadisten immer wieder Attentate.

Nigerias Armee und Regierung hatten wiederholt erklärt, dass der Aufstand niedergeschlagen sei. Dennoch verüben die Islamisten immer wieder Anschläge, unter anderem auf Märkte und Moscheen.

cgn/haz (afpe, rtr)