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Nikotinpflaster - Medizin gegen Demenz?
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Dies legen verschiedene Untersuchungen nahe - aktuell eine Studie im Universitätsklinikum Düsseldorf. Sechs Monate erhielten nicht rauchende Senioren Nikotinpflaster in einer niedrigen Dosierung. Alle waren noch nicht dement, zeigten aber bereits geistige Beeinträchtigungen wie Erinnerungslücken oder Orientierungsprobleme. Das Ergebnis: Die Nikotinbehandelten erreichten 46 Prozent der normalen Fähigkeiten des Langzeitgedächtnisses zurück, während sich der Zustand der Placebobehandelten ohne Wirkstoff um 26 Prozent verschlechterte. Deutsche Mediziner überraschen diese Ergebnisse nicht. An Zellkulturen von Nervenzellen ließ sich bereits beobachten, wie die elektrische Aktivität, die Signalübertragung an Gehirnzellen, durch Nikotin verbessert wurde. Das Nikotin stimuliert Rezeptoren im Gehirn, die für Gedächtnis und Denkleistung verantwortlich sind. So fühlten sich die Studienteilnehmer mit Nikotinpflaster geistig fitter und konnten verschiedene Konzentrations- und Reaktionstests besser lösen. Dennoch warnen Experten vor schnellen Schlussfolgerungen. Denn auch Nikotinpflaster bergen Risiken. Nikotin ist immerhin eine Droge, sie erzeugt Abhängigkeit, daher muss man auch solche Medikamentationen sehr vorsichtig bewerten. Daher sollen weitere Untersuchungen folgen, um eines Tages Schlussfolgerungen für die Praxis ziehen zu können. Eines steht aber bereits fest: Mit Zigaretten kann man eine Demenz NICHT aufhalten. Studien zeigen, dass Rauchen das Gedächtnis zerstören kann. Grund sind die vielen anderen gefäßschädigenden Schadstoffe im Tabak.