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Nordirland droht Aus als Ausrichter der Fußball-EM

14. September 2024

Die nächste Fußball-Europameisterschaft soll im ganzen Vereinigten Königreich und in Irland stattfinden. Doch die britische Provinz Nordirland könnte 2028 leer ausgehen.

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Tribüne des "Casement Park" in Belfast, im Vordergrund ein Bagger
Überhaupt nicht EM-tauglich: der "Casement Park" in der nordirischen Hauptstadt Belfast Bild: Liam McBurney/picture alliance/empics

Nordirland hat mit großer Enttäuschung auf das drohende Aus als Spielort der Fußball-Europameisterschaft 2028 reagiert. Die nordirische Regierungschefin Michelle O'Neill bezeichnete die Entscheidung der britischen Zentralregierung, die deutlich gestiegenen Kosten für den erforderlichen Neubau des Stadions Casement Park in Belfast nicht zu tragen, als "verpasste Chance für unseren Sport und unsere Wirtschaft". Zugleich kündigte O'Neill im Onlinedienst X an: "Der Casement Park wird gebaut."

Eigentlich sollen in der neuen Arena fünf EM-Spiele stattfinden. Ursprünglich waren rund 77 Millionen Pfund Sterling (91 Millionen Euro) für den Neubau veranschlagt worden. Die Kosten seien mittlerweile "dramatisch" auf mehr als 400 Millionen Pfund (474 Millionen Euro) gestiegen, hieß es aus London. Die britische Regierung sieht zudem ein "signifikantes Risiko", dass das Stadion nicht rechtzeitig bis zum Turnier in vier Jahren fertiggestellt wird.

UEFA prüft Auswirkungen auf EM

Der europäische Fußballverband UEFA erklärte, man habe die Position der britischen Regierung zur Kenntnis genommen und werde die Auswirkungen auf die Planung der EM-Gastgeberstädte 2028 diskutieren. 

Der Casement Park in der nordirischen Hauptstadt war nach dem Zweiten Weltkrieg als Austragungsort für regionale Sportarten wie Gaelic Football und Hurling gebaut worden. Doch später verfiel das Stadion zunehmend, Neubau-Pläne gibt es schon seit Jahren.

Luftaufnahme des "Casement Park" in Belfast
Die veranschlagten Kosten für den Stadion-Neubau wurden zuletzt immer höherBild: Niall Carson/empics/picture alliance

Es wird bereits spekuliert, welche Städte in England, Irland, Wales und Schottland die EM-Partien bekommen, die bisher für Belfast vorgesehen waren. Eine Quelle der UEFA geht laut Medienberichten davon aus, dass die Spiele ins Londoner Wembleystadion, nach Dublin in das Aviva-Stadium, in den Hampden Park von Glasgow und ins Principality Stadium von Cardiff verlegt werden.

wa/kle (dpa, thetimes.com)