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Nordkorea riegelt Kaesong ab

3. April 2013

Nordkorea hat den Konflikt mit dem Süden weiter verschärft. Arbeiter aus Südkorea dürfen nicht mehr in den gemeinsam betriebenen Industriekomplex Kaesong kommen. Doch was ist mit denen, die sich noch dort aufhalten?

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Südkoreanische LKW an der Sperre zum Industriepark Kaesong( Foto: AFP/ Getty Images)
Bild: Jung Yeon-Je/AFP/Getty Images

Im Zuge seines Konfrontationskurses hatte das kommunistische Regime in Pjöngjang zwar schon damit gedroht, Kaesong schließen zu wollen. Aber bislang war das prestigeträchtige Gemeinschaftsprojekt, das auf nordkoreanischem Gebiet liegt, in Betrieb geblieben.

Nordkorea schottet Wirtschaftszone ab

Arbeiter und Lastwagen, die am Mittwoch zur Frühschicht antreten wollten, mussten kehrt machen. Es dürften keine Arbeiter aus dem Süden wie sonst allmorgendlich üblich die Grenze überqueren, hieß es dazu aus Pjöngjang.

Die noch in Kaesong befindlichen rund 860 südkoreanischen Arbeiter dürften den Norden aber wieder verlassen. Wie lange die Sperre dauern soll, ist unklar. Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Kwan Jin demonstrierte Entschlossenheit. Falls es zu einer "ernsten Lage" kommen sollte, sei auch eine Militäraktion denkbar, um die Sicherheit der südkoreanischen Arbeiter zu gewährleisten.

Der Wirtschaftspark Kaesong liegt auf nordkoreanischem Gebiet etwa zehn Kilometer von der Grenze zu Südkorea entfernt. Die so genannte Sonderwirtschaftszone wurde 2004 als Projekt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der beiden Staaten gegründet.

123 südkoreanische Firmen sind dort ansässig, die rund 50.000 nordkoreanische Mitarbeiter beschäftigen. Die Anlage ist das einzige noch betriebene wirtschaftliche Kooperationsprojekt zwischen den beiden Ländern. Zudem ist sie eine der wenigen Möglichkeiten für den völlig verarmten und weitgehend isolierten Norden, an harte Devisen zu kommen.

Mit der Blockade hat sich die Lage auf der koreanischen Halbinsel weiter verschärft. Sie ist seit dem dritten Atomtest in Nordkorea im Februar ohnehin äußerst gespannt. Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hatte am vergangenen Samstag den "Kriegszustand" mit Südkorea ausgerufen. Zudem hatte er den mit Südkorea verbündeten USA mit einem atomaren Erstschlag gedroht.

US-Außenminister John Kerry betonte angesichts dessen die Verteidigungsbereitschaft seines Landes. Nach einem Gespräch mit seinem südkoreanischen Kollegen Yun Byung Se in Washington sagte Kerry, die Vereinigten Staaten seien bereit, "sich selbst und Südkorea" zu verteidigen.

An Nordkorea appellierte er, im Streit um sein Atomprogramm an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Nur so könne sich das Regime aus seiner internationalen Isolation befreien. Mit Blick auf die Ankündigung, den vor Jahren bereits abgeschalteten Kernreaktor Yongbyon wieder in Betrieb nehmen zu wollen, erklärte Kerry, dies wäre eine klare Verletzung internationaler Vereinbarungen.

uh/se (afp, dpa)