Nordkorea äußert sich erstmals zum US-Soldaten Travis King
16. August 2023Die staatlich kontrollierten Medien im abgeschotteten Nordkorea berichteten, der Soldat Travis King habe gestanden, illegal in das Land eingedrungen zu sein, da er "der unmenschlichen Misshandlung und Rassendiskriminierung in der US-Armee" entgehen wolle. King sei von der "ungleichen Gesellschaft" in den USA desillusioniert und bereit, in Nordkorea oder einem Drittland Zuflucht zu suchen, hieß es weiter. Er sei durch die Volksarmee festgenommen worden, die Ermittlungen dauerten an. Die staatlichen Medien gelten als Sprachrohr der Führung um Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, der die USA als großen Feind ansieht.
Die US-Regierung erklärte, sie könne die Aussagen, die dem US-Soldaten zugeschrieben würden, nicht verifizieren. Man habe bisher ohne Erfolg über verschiedene Kanäle versucht, mit den Nordkoreanern in Kontakt zu treten, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington sagte, man bemühe sich weiter um eine sichere Rückkehr des Mannes in die USA.
King hatte Mitte Juli nach Angaben der US-Streitkräfte in Südkorea an einer kommerziellen Besichtigungstour entlang des südkoreanischen Teils der sogenannten entmilitarisierten Zone teilgenommen und dann die Grenze zum kommunistischen Norden überquert. An der Stelle wird die hoch gesicherte Grenze zwischen beiden Ländern nur durch eine niedrige Betonmauer markiert.
Nach einem Gefängnisaufenthalt in Südkorea wegen einer Schlägerei hätte King ursprünglich unter US-Aufsicht in die Vereinigten Staaten zurückkehren sollen. Doch er setzte sich ab und schloss sich der Reisegruppe an.
se/gri (rtr, ap, dpa, afp)