Norwegian-Tochterfirmen sind insolvent
20. April 2020Norwegian Air hat für vier Tochterfirmen in Schweden und Dänemark Insolvenz angemeldet. Die Fluggesellschaft habe keine andere Wahl, weil die beiden Länder keine staatliche Hilfe leisten wollten, erklärte Norwegian-Chef Jacob Schram.
Zugleich kündigte die Airline Verträge zum Einsatz betriebsfremder Crews in Spanien, Großbritannien, Finnland, Schweden und den Vereinigten Staaten. Insgesamt sind damit die Jobs von rund 4700 Piloten und Flugbegleitern bedroht.
"Konsequenzen tun mir leid"
Es sei "herzzerreißend", sagte Schram. "Es tut mir wirklich leid, welche Konsequenzen dies für unsere Kollegen haben wird." Das in Norwegen beschäftigte Personal dagegen sei nicht betroffen. Dort komme der Staat vor dem Hintergrund des Corona-Ausbruchs für die Gehälter auf. "Leider gibt es in Schweden oder Dänemark keine gleichwertige Deckung", so das Unternehmen.
Norwegian hatte allerdings schon vor Ausbruch der Pandemie finanzielle Schwierigkeiten. Die Fluggesellschaft hatte bei rapidem Wachstum einen hohen Schuldenberg angehäuft. Wegen der Corona-Krise ist ihr Flugverkehr weitgehend eingestellt.
Nach einem Rettungsplan von Anfang April sollen Schulden in Milliardenhöhe in Eigenkapital umgewandelt werden, eine Kapitalerhöhung ist geplant. Der norwegische Staat soll mit Garantien beistehen. "Wir arbeiten rund um die Uhr, um durch diese Krise zu kommen", ergänzte Vorstandschef Schram. Norwegian habe das Ziel, so viele Kollegen wie möglich zurück an Bord zu bringen.
jj/kle (dpa, afp, rtr)