Notizen von Gestapo-Häftlingen erschienen
29. November 2013Rund 1800 Original-Inschriften von Gestapo-Häftlingen sind in dem Band "Wände, die sprechen" (Emons Verlag) enthalten. Dabei handelt es sich um Notizen von den Wänden der ehemaligen Gestapo-Zentrale in Köln, die im Buch abgebildet und zusätzlich auf Deutsch und Englisch abgedruckt sind.
Herausgeber ist Werner Jung, der Direktor des Kölner NS-Dokumentationszentrums. Er sieht die Inschriften als eine historische Quelle und als eine Hommage an die Opfer.
Verzweifelte Botschaften
Eine der Inschriften lautet: "Ich bitte diejenigen, die uns kennen, unseren Kameraden auszurichten, dass auch wir in diesen Folterkammern umgekommen sind." Die Wandinschriften seien Worte des Abschieds, des Protestes, der Verzweiflung, der Hoffnung, der Sehnsucht und der Liebe, sagte Jung.
Die Inschriften in dem 420 Seiten starken Band sind nach Themen geordnet und teilweise in Originalgröße abggebildet. Er kostet rund 70 Euro.
Das NS-Dokumentationszentrum in Köln ist die größte lokale Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik Deutschland. Es steht zum einen für die Würdigung der Opfer des NS-Regimes und zum anderen für das Erforschen und Vermitteln der Geschichte Kölns im Nationalsozialismus.
(kk/pj/epd/Kölner NS-Dokumentationszentrum)