Obama erweist Israel die Ehre
22. März 2013"Dies ist ein Ort, wo alle Welt an die Wolke des Bösen erinnert wird, die sich auf das jüdische Volk und die ganze Menschheit legen kann, wenn wir jemals in unserer Wachsamkeit nachlassen sollten", hatte Barack Obama in einer Grundsatzrede vor jungen Israelis am Donnerstag gesagt.
Darin hatte er abermals die so genannte Zwei-Staaten-Lösung als gangbaren Weg zu einem dauerhaft friedlichen Zusammenleben von Israelis und Palästinernsen bezeichnet. Auch bei seinen politischen Gesprächen mit Vertretern der Regierungen beider Seiten drängte der US-Präsident eindringlich zur Wiederaufnahme der Friedensgespräche.
In der Gedenkstätte Yad Vashem bei Jerusalem, die an die Ermordung von sechs Millionen Juden durch Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkrieges erinnert, legte Obama einen Kranz nieder.
Zusammen mit Präsident Schimon Peres und Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte er zuvor die Gräber des Mitbegründers des Zionismus, Theodor Herzl, und des 1995 von einem rechtsextremen Israeli ermordeten Ministerpräsidenten Izchak Rabin auf dem Herzlberg in Jerusalem besucht. Obama hatte Rabin als jemanden gewürdigt, der erkannt habe, dass Israels militärischen Siegen ein Kampf für den Frieden folgen müsse.
Letzte Station von Obamas Besuch war die Geburtskirche in Bethlehem südlich von Jerusalem im Palästinensergebiet. Unter ihrem Chor befindet sich die Grotte, in der nach der Überlieferung Jesus Christus geboren wurde.
Kerry auf Pendeldiplomatie
Anschließend flog der US-Präsident nach Jordanien weiter, wo er mit König Abdullah II. weitere Schritte zur Belebung des Nahost-Friedenprozesses erörtern wird. Außenminister John Kerry soll im Anschluss zurück nach Jerusalem reisen und Netanjahu über die Gespräche in Jordanien zu berichten, wie der israelische Rundfunk meldeet.
Kerrys Hauptaufgabe wird in den nächsten Monaten darin bestehen, mit Hilfe einer Pendeldiplomatie die Konfliktparteien im Nahen Osten zu Gesprächen zu bewegen. Den Palästinensern hatte Obama bei seinem Besuch in Ramallah nahegelegt, auch ohne israelischen Siedlungsstopp an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Wegen des von Netanjahu vorangetriebenen Baus jüdischer Siedlungen in den von Palästinensern beanspruchten Gebieten liegen die Verhandlungen mit der Autonomiebehörde im Westjordanland seit Jahren auf Eis.
uh/SC (dpa, afpe, rtre)