Obamas Auto-Umweltstandards "zu hoch"
3. April 2018Unter dem früheren US-Präsidenten Obama seien die Umweltstandards für Neufahrzeuge "zu hoch" angesetzt worden, erklärte der Chef der Umweltbehörde EPA, Scott Pruitt, in Washington. Der Beschluss der Vorgängerregierung habe auf unrealistischen Annahmen beruht und sei "falsch".
Gemeinsam mit der Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA wolle man deshalb neue Normen ausarbeiten, so Pruitt weiter. Diese sollten dafür sorgen, dass die Hersteller Wagen bauen könnten, "die die Menschen wollen und sich leisten können".
Die Obama-Regierung hatte die als Klimaschutzmaßnahmen gedachten Standards kurz vor dem Amtsantritt von Präsident Trump festgesetzt. Die Normen bezogen sich auf Pkw und leichte Lkw der Baujahre 2022 bis 2025.
Vorgesehen war, dass der durchschnittliche Sprit-Verbrauch bis zum Jahr 2025 auf eine Gallone pro 54,5 Meilen sinken soll. Das entspricht 4,3 Liter pro 100 Kilometer. Der vorgeschriebene Verbrauch wäre damit im Vergleich zum Jahr 2010 in etwa halbiert worden.
Modell Kalifornien unter der Lupe
Nach Angaben des EPA-Chefs steht auch eine unter Obama eingeführte Sonderregelung für Kalifornien auf dem Prüfstand. Sie erlaubt es dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat bisher, für sich selbst striktere Effizienzstandards für Autos festzusetzen als die landesweit geltenden Vorgaben. "Es ist in bestem Interesse Amerikas, einen einheitlichen Standard zu haben und wir werden mit allen Staaten, darunter auch Kalifornien zusammenarbeiten, um letztlich einen solchen zu bekommen", sagte Pruitt.
Der kalifornische Generalstaatsanwalt Xavier Becerra erklärte bereits, er sei zum Kampf gegen den von der Trump-Regierung geführten "Krieg gegen unsere Umwelt" und die geplanten neuen Umweltnormen für Autos bereit. Damit dürfte ein langer und zäher Rechtsstreit zwischen der US-Regierung und den kalifornischen Behörden bevorstehen.
wa/cgn (afp, dpa, rtr)