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Omikron zwingt die Kulturszene in die Knie

Manasi Gopalakrishnan
8. Januar 2022

Grammys, Golden Globes, Karneval oder das Münchner Oktoberfest: Viele Großveranstaltungen müssen erneut verschoben oder abgesagt werden. Ein Überblick.

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Eine chinesische Mutter mit ihren Kind an der Hand vor einem Schriftzug "2022"
Auch das Neujahrsfest in China wird dieses Jahr wieder von Corona überschattetBild: Florence Lo/REUTERS

Weltweit nehmen die COVID-Infektionszahlen rasant zu. Deshalb werden erneut mehrere Großveranstaltungen abgesagt oder verschoben.

Grammys: Eigentlich liefen die Vorbereitungen für die Verleihung der Musikpreise in Los Angeles auf Hochtouren. Doch durch den Anstieg der Corona-Infektionen mit der Omikron-Variante in den USA sehen sich die Organisatoren nun dazu gezwungen, die Veranstaltung zu verschieben. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt.

Golden Globes: Die Hollywood Foreign Press Association - zuständig für die Verleihung der renommierten Filmpreise - reagiert ebenfalls auf die hohen Infektionszahlen und reduziert die Zeremonie auf ein Minimum. Die Preise werden am Sonntag, dem 9. Januar 2022, in Beverly Hills bekannt gegeben. Nur ausgewählte Mitglieder und Stipendiaten, die einen Impfausweis und einen negativen Test vorweisen, dürfen anwesend sein. Die Gäste müssen Masken tragen und die Abstandsregeln einhalten. Nicht nur auf einen roten Teppich wird verzichtet, sondern auch auf einen Livestream der Veranstaltung im Internet. Die Gewinner werden über die sozialen Netzwerke und auf der Internetseite der Hollywood Foreign Press Association bekanntgegeben.

Sundance Festival: Ursprünglich als Mischung aus virtuellen und realen Vorführungen in Park City, Utah, geplant, hat das größte unabhängige Filmfestival der USA beschlossen, die gesamte Veranstaltung vom 20. - 30. Januar ausschließlich online abzuhalten.

Berlinale: Noch hält die Berlinale an ihrer Planung fest, das Filmfestival vom 10. bis 20. Februar vor Publikum stattfinden zu lassen.  Nur die Partys wurde bislang abgesagt.

Karneval in Köln: Der Straßenkarneval, Höhepunkt der Session, die jedes Jahr bereits am 11.11. startet, beginnt mit Weiberfastnacht am 24. Februar und endet am Aschermittwoch, der in diesem Jahr auf den 2. März fällt. Highlight ist für viele der traditionelle Rosenmontagszug. Bereits im letzten Jahr musste er wegen der Corona-Pandemie ausfallen, und auch der Umzug 2022 wurde bereits im Dezember abgesagt - genau wie die Umzüge in den Stadtvierteln und alle Veranstaltungen in Sälen. Das Festkomitee prüft nun, wie sie den Karnevalisten trotz steigender Infektionszahlen eine Veranstaltung im Freien bieten können. 

Düsseldorfer Karneval: Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt und Kölns "Erzrivale", nicht nur in Sachen Karnevalsbrauchtum, hat bereits reagiert und den Rosenmontagsumzug vom 25. Februar auf den 29. Mai verlegt.

Karneval in Rio: Der Straßenkarneval sollte vom 5. Februar bis zum 6. März stattfinden. Es ist bereits das zweite Jahr in Folge, dass die Behörden die Straßenfeiern wegen der Pandemie absagen mussten. Der Bürgermeister von Rio kündigte an, dass organisierte Straßenfeste, sogenannte "Blocos", ausfallen müssen. Die Parade im Sambódromo da Marquês de Sapucaí, die von den Sambaschulen Rios durchgeführt wird, darf stattfinden.

Chinesisches Neujahr: Die Feierlichkeiten zu Chinas bedeutendstem und größtem Feiertag, dem chinesischen Neujahrsfest am 1. Februar, müssen angesichts zunehmender Infektionszahlen erneut massiv eingeschränkt werden. Das Ereignis gilt als die größte jährliche Völkerwanderung der Welt, da Millionen von Menschen ihre Familien besuchen. Doch 2022 wurde dringend gebeten, während der bevorstehenden Frühlingsferien nicht zu verreisen. Auch wegen der Olympischen Winterspiele in Peking, die am 4. Februar unter drastischen Sicherheitsvorkehrungen starten. Athletinnen und Athleten, die weder geimpft noch genesen sind, müssen sich einer dreiwöchigen Quarantäne unterziehen. Alle Teilnehmer werden täglich getestet, ausländische Zuschauer dürfen nicht einreisen.

Max Ophüls Festival: Das bedeutendste Nachwuchsfilmfestival im deutschsprachigen Raum findet in diesem Jahr zum 43. Mal statt. Online- und Präsenzveranstaltungen wechseln sich vom 16. bis 26. Januar in Saarbrücken und ausgewählten Kinos im Saarland ab.

Oktoberfest 2022: Noch ist es lange hin, aber Deutschlands größtes und beliebtestes Bierfest mit Kirmes könnte in diesem Jahr bereits im Sommer statt erst Ende September starten. Kritiker haben allerdings Angst, dass das Oktoberfest mit den Sommerferien kollidieren könnte und viele Beamte, die rund um die Wiesn für Sicherheit sorgen, dann im Urlaub sind. Die Bayern sind laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey in der Frage gespalten, ob das Fest vorverlegt werden soll. 43 Prozent der Bayerinnen und Bayern wollten nicht an der Tradition rütteln und die Wiesn weiterhin im Herbst feiern, ähnlich sieht das auch der Rest Deutschlands. Nur knapp 31 Prozent könnten sich mit einem vorverlegten Oktoberfest anfreunden.
   

Der Text wurde von Sabine Oelze aus dem Englischen adaptiert.