Opel schiebt die neue Mutter PSA an
24. Oktober 2018Der französische Autobauer PSA hat die Umstellung auf die schärferen Abgastests besser geschafft als mancher Konkurrent und außerdem Marktanteile in Europa hinzugewonnen. Der Konzern steigerte dort seine Verkäufeim dritten Quartal um 8,1 Prozent. Weltweit schrumpfte der Absatz dagegen um 16,7 Prozent. Das lag vor allem daran, dass sich PSA wegen der US-Sanktionen aus dem Iran zurückgezogen hat.
Zugleich kletterte der Umsatz überraschend stark um 7,8 Prozent auf 15,4 Milliarden Euro. Während die seit gut einem Jahr zu dem französischen Konzern gehörende Tochter Opel und deren britische Schwester Vauxhall ihr Geschäft binnen Jahresfrist um fast 40 Prozent ausweiteten, wuchsen die PSA-Marken Peugeot, Citroen und DS nur marginal.
PSA bekräftigte seine Ertragsziele. Demnach peilt der Konzern in seinem Kerngeschäft im Schnitt der Jahre 2016 bis 2018 eine operative Rendite von mehr als 4,5 Prozent an und will bis 2021 mehr als sechs Prozent erreichen.
Opels erste Gewinne seit 20 Jahren
PSA-Finanzchef Philippe de Rovira sagte, der Marktanteil von Opel-Vauxhall gehe weiter zurück. PSA komme es aber vor allem darauf an, die Profitabilität von Opel wiederherzustellen und die Fixkosten zu vermindern. "Das ist unsere Top-Priorität. Wir brauchen ein gesundes Geschäft." Wenn dies erreicht sei, könne man auch wieder wachsen.
Opel hatte im ersten Halbjahr erstmals seit fast 20 Verlustjahren wieder einen operativen Gewinn ausgewiesen. PSA-Konzernchef Carlos Tavares sagte zum Monatsbeginn, dass die Sanierung von Opel zu etwa einem Drittel bereits geschafft sei.
So kommt auch Volkswagen in Reichweite ...
Nach Daten der Analysten von Jato Dynamics hat Peugeot den Rivalen Volkswagen beim Autoabsatz im September als Marktführer in Europa abgelöst. Das am besten verkaufte Modell war der Opel Corsa. Während die Konkurrenz aus Wolfsburg wegen der Umstellung auf den neuen Abgaszyklus massive Probleme hat, ist die PSA-Flotte bereits weitgehend nach dem neuen Standard zertifiziert.
Bei PSA hielt sich der Absatzrückgang laut Jato im vergangenen Monat mit acht Prozent in Grenzen. Bei Volkswagen waren die Auslieferungen dagegen wegen der WLTP-Umstellung im September um mehr als 40 Prozent eingebrochen. Im Gesamtjahr will Volkswagen die Delle wettmachen.
dk/haz (dpa, rtr)