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Konservativer siegt in Panama

5. Mai 2014

Noch bevor alle Stimmzettel ausgezählt sind, steht der Sieger der Präsidentenwahl schon fest: Vizepräsident Varela, der für die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei Panameñista angetreten ist.

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Juan Carlos Varela (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Es waren gerade einmal 60 Prozent der Stimmzettel ausgezählt, da rief Wahlamtschef Erasmo Pinilla den Kandidaten und Vizepräsidenten Juan Carlos Varela (Artikelbild) an, um ihm seinen Sieg mitzuteilen. 2009 hatte Varela noch den amtierenden Präsidenten Ricardo Martinelli im Wahlkampf unterstützt. 2011, nach seiner Entlassung als Außenminister, brach er mit seinem einstigen Weggefährten. "Panama ist an die Urnen gegangen, um seine Demokratie zu verteidigen", schrieb Varela nach Schließung der Wahllokale auf Twitter. Der 50-jährige Katholik kündigte eine Regierung der Nationalen Einheit und ein entschlossenes Vorgehen gegen Korruption an.

Varela, der die oppositionelle Mitte-Rechts-Partei Panameñista (PP) vertritt, bekam laut offiziellen Angaben gut 39 Prozent der Stimmen. José Domingo Arias von der Regierungspartei Cambio Democrático kommt danach auf 32 Prozent und der linksgerichtete frühere Bürgermeister von Panama-Stadt, Juan Carlos Navarro, auf 27 Prozent.

Für den Wahlsieg genügt in Panama eine einfache Mehrheit. Präsident Martinelli durfte laut Verfassung nicht ein zweites Mal antreten.Die Beteiligung lag nach Angaben des Wahlamtes bei 75,7 Prozent. Neben dem Präsidenten wurden am Sonntag auch die 71 Abgeordneten der Nationalversammlung und knapp 80 Bürgermeister gewählt.

Vereinzelt Unregelmäßigkeiten

Bei der Abstimmung selbst kam es vereinzelt zu Unregelmäßigkeiten. So tauchten gefälschte Ausgaben der Tageszeitung "La Prensa" auf, in denen über den angeblichen Rücktritt der Kandidaten Arias und Navarro berichtet wurde. Zudem sollen Vertreter der Regierungspartei vor einigen Wahllokalen kontrolliert haben, wer seine Stimme abgibt. Im Großen und Ganzen verlief der Tag nach Angaben von Wahlamtschef Erasmo Pinilla jedoch geordnet und ruhig. Den Hinweisen auf Manipulationsversuche gehe seine Behörde nach, versicherte er.

Im Wahlkampf hatten sich alle Kandidaten kaum auf inhaltliche Aspekte konzentriert. Stattdessen beschuldigten sie sich lieber gegenseitig der Korruption. Als Geste der Versöhnung besuchten Arias, Varela und Navarro am Samstag dann gemeinsam eine Messe.

Die Kandidaten Navarro, Varela und Arias (v.l.) mit ihren Ehefrauen bei der "Versöhnungsmesse" (Foto: dpa)
Die Kandidaten Navarro, Varela und Arias (v.l.) mit ihren Ehefrauen bei der "Versöhnungsmesse"Bild: picture-alliance/dpa

Die größten Herausforderungen für den künftigen Präsidenten sollten der Ausbau der Infrastruktur, der Kampf gegen die Korruption und die wachsende soziale Ungleichheit sein.

se/det (rtre, afpe, dpae)