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Ouattara nutzt Kakao als Druckmittel

14. Februar 2011

Alassane Ouattara, der international anerkannte Präsident der Elfenbeinküste, droht das Exportverbot für Kakao auszuweiten. Er hofft so, dem selbsternannten Präsidenten Laurent Gbagbo den Geldhahn abzudrehen.

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Kakaobohnen (Bild: Transfair)
Zurzeit hält Ouattara den Daumen auf den ivorischen KakaoBild: TransFair

Am 23. Februar läuft das Exportverbot für den ivorischen Kakao eigentlich aus. Ouattara kündigte jetzt an, er wolle den Ausfuhrstopp ausweiten, sollte Laurent Gbagbo nicht bis zum 23. Februar die Macht abgeben. "Falls Herr Gbagbo geht, wird der Bann natürlich aufgehoben", sagte Ouattara am Montag (14.02.2011) im Interview mit Financial Times. Ouattara hatte das Ausfuhrverbot vor einem Monat verhängt, um seinen Gegenspieler, den Altpräsidenten Gbagbo, finanziell auszubluten.

Teure Schokolade

Die Elfenbeinküste liefert normalerweise 40 Prozent des weltweiten Kakaobedarfs. Bei den aktuellen Kakaopreisen entspricht das einem Warenwert von rund 3,3 Milliarden Euro. Seit Ouattara den Export gestoppt hat, sind die Weltmarktpreise für Kakao um zehn Prozent gestiegen. Die Kakaobauern sollten ihre Ernte während des Exportverbots einlagern, riet Ouattara den Ivorern. "Kakao kann lange gelagert werden", sagte er. "Gbagbo wird lange weg sein, bevor die Kakaobohnen anfangen zu vergammeln."

Gegen die USA

Laurent Gbagbo (Bild: AP)
Will bleiben: Laurent GbagboBild: AP

Allerdings weigert sich Laurent Gbagbo schon seitdem die Ergebnisse der Präsidentschaftswahl vom 28. November bekannt sind, den Präsidentensessel zu räumen. Obwohl die Wahlkommission Alassane Ouattara zum Sieger der Wahl erklärt hat und die Internationale Gemeinschaft in ihm den rechtmäßigen Präsidenten sieht, will Gbagbo das Ergebnis nicht anerkennen. Gbagbo beschwerte sich jetzt über die "ernsthafte und inakzeptable Einmischung" der USA in die ivorischen Angelegenheiten. Die USA versuchen, Gbagbos Rücktritt voranzutreiben.

Gbagbo warf dem US-Botschafter in der Elfenbeinküste, Phillip Carter III, vor, "Destabilisierungsversuche" zu unternehmen und "unangenehme und unbegründete Bemerkungen" über Gbagbo zu machen. Carter hatte in den vergangenen Wochen gesagt, Gbagbos Zeit für einen friedlichen und straffreien Rückzug laufe ab. Der Botschafter geht davon aus, dass die ivorische Armee Gbagbo den Rücken kehren werde, sobald ihm das Geld ausgehe, um die Soldaten zu bezahlen.

Unterdessen haben die USA am Freitag den von Alassane Ouattara ernannten Botschafter der Elfenbeinküste in Washington im Amt empfangen - eine weitere Niederlage für Gbagbo.

Autorin: Christine Harjes (AFP, dpa, AP)
Redaktion: Katrin Ogunsade