"Outer Space" - Faszination Weltraum
Wo wohnt E.T.? Wie ist das Universum entstanden? Gibt es Zivilisation im Weltraum? Diese Fragen beschäftigen nicht nur Filmregisseure und Wissenschaftler, sondern auch eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn.
"...nach Hause telefonieren..."
Ein Museumsraum ist nur den Kinofiguren aus den berühmten Weltraum-Märchen gewidmet. Die E.T.-Puppe aus Steven Spielbergs Science-Fiction-Film "E.T.- Der Außerirdische" ist hier in Originalgröße zu bewundern, neben Robotern aus "Star Wars" und dem Modell eines intergalaktischen Raumschiffs. Die Kuratoren, Claudia Dichter und Stephan Andreae, haben hier mutig Kunst mit Science-Fiction gemischt.
Kultobjekte
Sammlungsdirektor Patrice Girod vom SciFi-Museum France überwacht hier den Aufbau der kostbaren Original-Objekte aus "Star Wars". Er ist sehr zufrieden mit der professionellen Arbeit der Kunst-Spediteure. Nicht ein Kratzer ist an der glänzenden Hülle von Star-Wars-Roboter C-3PO zu entdecken: letzte Polituren vor der Ausstellungseröffnung. Angeliefert wurden die Objekte in Styropor verpackt.
Himmelskörper
Neben historischen Globen zur Erkundung der Marsoberfläche, steht in diesem Raum eine begehbare Holzskulptur des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama (2010) - aus 4200 Holzstückchen zusammengesetzt. Innen erblickt man durch winzige Lichtpunkte den vollständigen Sternenhimmel. Die Fotoarbeit (re.) ist von Michael Benson: unter Verwendung einer Aufnahme der Weltraumsonde Cassini vom Januar 2001.
Raumbezogen
Die blaue Rauminstallation des Künstlers Via Lewandowsky korrespondiert mit praktischer Astronauten-Kleidung. Der russische Raumanzug (links) ist für Außenbord-Einsätze im All gebaut - hitzebeständig und robust. In der Raumstation MIR konnten die Kosmonauten legerer gekleidet sein. In der Ausstellung ist auch der Anzug von US-Astronaut Neil Armstrong zu sehen, den er bei der Mondlandung 1969 trug.
Sternkreiszeichen
Auch klassische Bildhauerkunst zum Thema Weltraum und Astrologie ist in der ambitionierten Ausstellung vertreten. Hier ein Objekt der Schweizer Künstlerin Eva Aeppli aus der Serie "Die 12 Sternzeichen". Ihre patinierten Bronzeskulpturen umrunden auf schlichten Sockeln das Haupttriebwerk der Ariane 4, die in der Bundeskunsthalle Bonn wie ein abstraktes Kunstobjekt platziert ist.
Himmelswelten
Auch berühmte Maler, wie Peter Paul Rubens fühlten sich von der himmlischen Thematik immer wieder angezogen. Sein Gemälde "Die Geburt der Milchstraße" stammt aus dem Jahr 1638. Die "Himmelsscheibe von Nebra" (links) ist weitaus älter: Sie stammt aus der Bronzezeit und gilt als eine der ältesten Himmelsdarstellungen der Welt. Das kostbare Original wird allerdings nicht ausgeliehen.
Weltraum-Reliquien
Auch für Tiere wurden speziell konstruierte Raumkapseln entwickelt, die heute wie abstrakte Metallobjekte aussehen.In diesem flog bespielsweise ein Affe aus Afrika ins All, um dort die Überlebensfähigkeiten zu testen. Das Leibchen diente dazu, die Hautoberfläche des Tieres bei Bedarf zu kühlen oder zu erwärmen. Rechts das Bett, in dem Astronaut Neil Armstrong nach der Rückkehr vom Mond nächtigte.
Ist das Kunst?
Diese Rauminstallation verknüpft ein reales Weltraumobjekt in Beziehung mit Kunstobjekten des Bildhauers Oliver van den Berg (rechts). Die Figur im Weltraumanzug an der Decke kauert in einem Schalensitz, den die russischen Kosmonauten bei Start- und Landmanövern benutzen. 1973 kam er zum ersten Mal zum Einsatz und ist bis heute bei Weltraummissionen in Gebrauch.
Weltraum-Geschichte
Die Ausstellung ist zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln entstanden, die beste Kontakte zu den internationalen Raumfahrtzentren haben. Als historisch wertvollstes Ausstellungsstück ist die Raumkapsel "Liberty Bell 7" dabei. Dieses Modell ist für die Zukunft entwickelt. Astronaut Alexander Gerst wird zur Eröffnung per Videobotschaft aus dem All zugeschaltet.
Spaceshuttle
Gleich im Foyer der Bundeskunsthalle sind diverse Weltraumobjekte zu bewundern: das Modell des Spaceshuttles, hier auf einem "Crawler" unterwegs zur Startrampe, ist eine Arbeit des amerikanischen Künstlers Tom Sachs: Hightec mit Billigmaterialien. Der Spielzeug-Astronaut (rechts) macht hier auch eine gute Figur. Die Ausstellung "Outer Space" ist vom 3.10.2014 bis 22.2.2015 zu sehen.