Streit um Baukosten beigelegt
28. Februar 2014Es ist eine Einigung im Grundsatz: "Wir haben eine konzeptionelle Übereinkunft erzielt, die die Interessen des Panamakanals schützt, sich innerhalb des bestehenden Vertrags bewegt und unsere Position respektiert", teilte der Kanalbetreiber ACP mit.
Die Dokumente würden "in Kürze" unterzeichnet, so die Gegenseite, das von der spanischen Firma Sacyr angeführte Baukonsortium GUPC. Die Übereinkunft sehe keine zusätzlichen Zahlungen an GUPC vor. Ein Schiedsgericht solle entscheiden, wer die Mehrkosten zu tragen habe. Diese haben eine Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar.
Grund für diese Kostensteigerung sind GUPC zufolge geologische Probleme. Experten hatten hingegen bereits zuvor erklärt, GUPC habe im Ausschreibungsverfahren ein viel zu niedrig kalkuliertes Angebot abgegeben. Zuletzt hatte GUPC die Arbeiten wegen des Streits für zwei Wochen komplett ausgesetzt. Erst nachdem ACP in der vergangenen Woche 36,8 Millionen US-Dollar nachgeschossen hatte, liefen die Bauarbeiten wieder an.
Fertigstellung bis 2015 geplant
Die Europäische Union begrüßte die Einigung. "Die Übereinkunft ist wichtig für die Weltwirtschaft, für Panama, für Europa und für das Ansehen aller beteiligter Parteien", hieß es in einer Stellungnahme von EU-Industriekommissar Antonio Tajani. Die Übereinkunft sieht vor, dass das dritte Schleusensystem bis Dezember 2015 fertiggestellt werden soll.
Der 80 Kilometer lange Panamakanal wurde 1914 eröffnet und ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt. Er verbindet den Pazifik und den Atlantik und macht Schiffen den teuren und schwierigen Weg um das Kap Hoorn an der Südspitze Amerikas überflüssig. Der Kanal soll verbreitert werden, um größeren Containerfrachtern die Durchfahrt zu ermöglichen. Ursprünglich war eine Gesamtsumme von 5,25 Milliarden US-Dollar für das Projekt veranschlagt worden. Nun könnte die Summe auf knapp sieben Milliarden anwachsen.
hmf/uh (afp, dpa)