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Papst erlässt Tebartz-van Elst Schadenersatz

13. August 2015

Das Bistum Limburg fordert Schadenersatz in Millionenhöhe. Sein vormaliger Bischof hatte über 31 Millionen Euro für den Bau des Amtssitzes ausgegeben - widerrechtlich. Doch Tebartz-van Elst kann sich auf Rom verlassen.

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Bischof Tebartz-van Elst wenige Monate vor seinem Rücktritt (Foto: dpa)
Bischof Tebartz-van Elst wenige Monate vor seinem RücktrittBild: picture-alliance/dpa

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Und wieder einmal scheint Limburgs vormaliger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst unbeschadet der Situation zu entkommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, muss er keinen Schadenersatz an sein früheres Bistum zahlen. Papst Franziskus habe diese Entscheidung bereits im Juli getroffen, schreibt die Zeitung und beruft sich auf nicht näher benannte "Vatikankreise". Die deutsche Abteilung im päpstlichen Staatssekretariat sei bereits informiert.

Papst ließ sich von Sympathie leiten

Laut "Bild" sollen "Mitarbeiter des Papstes" in der ersten Septemberwoche die Entscheidung dem von Franziskus eingesetzten Übergangsverwalter des Bistums Limburg, Administrator Manfred Grothe, im Vatikan erläutern. Unter Berufung auf einen ebenfalls nicht näher benannten "Vatikan-Insider" berichtet das Blatt weiter, der Papst habe sich "von Sympathie und nicht von einem Sinn für Gerechtigkeit leiten lassen". "Wen er mag, den mag er halt." Tebartz-van-Elst selbst wolle sich nicht zu der Entscheidung äußern, so "Bild".

Limburgs Administrator Grothe hatte im Vatikan seit April mehrfach eine materielle Wiedergutmachung angemahnt. Grothe habe Tebartz-van Elst in Rom aber nicht "angezeigt", betonte das Bistum.

Der Stein des Anstoßes: Die Prunkresidenz des früheren Bischofs Tebartz-van Elst (Foto: rtr)
Der Stein des Anstoßes: Die Prunkresidenz des früheren Bischofs Tebartz-van ElstBild: Reuters

Wie hoch ist der Schaden?

Nach dem Bau des mehr als 31 Millionen Euro teuren Bischofshauses hatte das Bistum rund 3,9 Millionen Euro außerplanmäßig abschreiben müssen. Daraus lasse sich jedoch nicht schließen, dass ein Schaden in eben dieser Höhe entstanden sei, für den man vom früheren Bischof Wiedergutmachung erwarte, hatte das Bistum zugleich deutlich gemacht.

Tebartz-van Elst hatte dem Papst im Oktober 2013 seinen Rücktritt vom Amt des Limburger Bischofs angeboten. Neben einer von vielen als autoritär empfundenen Amtsführung hatte die massive Empörungswelle über die Baukosten des Bischofshauses und deren Verschleierung entscheidend zu diesem Schritt beigetragen. Am 26. März 2014 nahm der Papst die Demission an. Im Dezember wurde Tebartz-van Elst zum "Delegat für Katechese" des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung berufen und nahm Ende März seine Arbeit in Rom auf.

Mehr als 10.000 Euro Gehalt

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung zahlt die Kirche Tebartz-van Elst derzeit etwa 10.300 Euro monatlich. Davon seien 7.296 Euro Ruhegeld aus der Limburger Bistumskasse. Diese Zahlen wollte das Bistum bisher nicht kommentieren.

se/wl (kna, Bild.de)