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Paralympics: Sprinter Streng gewinnt Gold

30. August 2021

Gleich dreimal Edelmetall holten die deutschen Leichtathleten am 6. Wettkampftag der paralympischen Spiele in Tokio. Enttäuschung dagegen im Goalball.

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Paralympics Tokio, der Sprinter Felix Streng gewinnt die Goldmedallie
Bild: Athit Perawongmetha/REUTERS

Sprinter Felix Streng hat bei den Paralympischen Spielen in Tokio die dritte deutsche Goldmedaille gewonnen. Der 26-Jährige siegte über 100 Meter in 10,76 Sekunden zwei Hundertstel vor dem Costa Ricaner Sherman Isidro Guity Guity und feierte in der Startklasse T64 den größten Erfolg seiner Karriere. Weltrekordler Johannes Floors holte sich in 10,79 Sekunden zeitgleich mit dem Briten Jannie Peacock Bronze. "Das ist unglaublich viel wert. Ich habe so viel reingesteckt in dieses Jahr. Ich bin so happy", sagte Streng im ZDF.

Streng hatte schon 2016 über 100 Meter Bronze gewonnen, er ist auch über die 200 Meter am Samstag heißer Goldkandidat. Für Floors ist es die erste Einzelmedaille bei Paralympics, über die 400 Meter geht der Doppelweltmeister und Weltrekordler am Freitag als Topfavorit ins Rennen. Gemeinsam mit Markus Rehm und David Behre gewann das Duo in Rio Gold in der 4x100 Meter Staffel. 

Bronze für Kappel mit der Kugel

Für Kugelstoßer Niko Kappel reichte es dagegen diesmal nur zu Bronze. Der Rio-Champion kam in seinem vierten und besten Versuch auf 13,30 m und landete damit in der Startklasse F41 auf Rang drei. Auf Sieger Bobirjon Omonow fehlten dem Stuttgarter 76 Zentimeter. Für Kappel ist es nach der Goldmedaille von 2016 bei seiner zweiten Teilnahme bei Paralympics das zweite Edelmetall. "Mit meiner Leistung bin ich nicht ganz zufrieden, aber mit der Medaille bin ich sehr happy", sagte Kappel. Ihm falle "ein Riesenstein vom Herzen, dass es so geklappt hat und es nach der sehr schwierigen, ich würde fast sagen Scheiß-Saison, eine Medaille geworden ist".

Paralympics 2020 Tokio | Niko Kappel Kugelstoßen
Niko Kappel blieb unter seinen Möglichkeiten und gewann BronzeBild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/picture alliance

Nach dominanter Vorsaison mit mehreren Weltrekorden plagten den kleinwüchsigen Kugelstoßer in diesem Jahr immer wieder Verletzungsprobleme, sodass er nie richtig zu seiner Topform fand. Es sei dennoch "mehr drin gewesen", führte Kappel aus. Er brauche zur Feier des Tages "auf jeden Fall ein Bier. Ich muss mal in allen Kämmern gucken, ob ich eins finde", sagte der 26-Jährige mit einem breiten Grinsen.

Zwei Tage nach Silber im Weitsprung hat Leon Schäfer Bronze über 100 Meter gewonnen. Der 24 Jahre alte Leverkusener musste sich nach persönlicher Bestleistung von 12,22 Sekunden nur dem russischen Goldmedaillen-Gewinner Anton Prochorow, der mit 12,04 Sekunden Weltrekord für die oberschenkelamputierte Klasse lief, und dem Brasilianer Vinicius Goncalves Rodrigues geschlagen geben. Schäfer ist Vize-Weltmeister auf der Sprint-Strecke.

Aus für die Goalballer

Die hochambitionierten deutschen Goalballer sind bei überraschend in der Vorrunde ausgeschieden. Der Europameister und Gold-Anwärter verlor gegen China deutlich mit 3:8 und beendete die Gruppe B aufgrund der schlechtesten Tordifferenz als Letzter. Alle fünf Mannschaften haben zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto.

Die Mannschaft des scheidenden Bundestrainers Johannes Günther war mit einer Gold-Ansage ins Turnier gestartet. Doch die zwei klaren Niederlagen gegen die Ukraine (5:11) und am Montag gegen China bedeuteten das Aus.

Keine Corona-Fälle im deutschen Team

Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) hat zur Halbzeit der Paralympics noch keinen positiven Corona-Test in seinem 275 Personen umfassenden Team zu beklagen. Das erklärte Chef de Mission Karl Quade. "Alle Teammitglieder verhalten sich sehr diszipliniert", sagte Quade. Zu den 134 Athleten kommt noch mal mehr als dieselbe Zahl an Teammitgliedern. Die ersten Athleten und Betreuer haben Tokio schon verlassen, da sie angehalten wurden, zwei Tage nach dem letzten Wettkampf abzureisen.

to/ml (sid, dpa)