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Pentagon: IS-Kämpfer Cuspert lebt

4. August 2016

Das US-Verteidigungsministerium hat laut "New York Times" Angaben über den Tod des IS-Terroristen Denis Cuspert widerrufen. Er habe einen Luftangriff 2015 in Syrien doch überlebt.

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Denis Cuspert in einer vom IS 2014 verbreitetrn Twitter-Meldung (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das US-Verteidigungsministerium in Washington hatte im Oktober 2015 erklärt, Cuspert sei bei einem Angriff in der Nähe von Al-Rakka, der Hochburg der IS-Terrormiliz in Syrien, getötet worden. "Es scheint nun, dass diese Einschätzung inkorrekt war und Denis Cuspert den Luftangriff überlebt hat", teilte ein Sprecher des Pentagon laut "New York Times" jetzt mit. Die deutschen Sicherheitsbehörden hatten die US-Angaben im vergangenen Jahr nicht bestätigt.

Rapper Deso Dogg

Der heute 40-jährige gebürtige Berliner Cuspert, Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen, hatte es Anfang der 2000er Jahre als Rapper unter dem Namen Deso Dogg zu einiger Popularität gebracht. Nach einer bundesweiten Razzia gegen Islamisten setzte sich Cuspert aus Deutschland ab und tauchte 2013 beim IS in Syrien auf.

Bei der Terrorgruppe übernahm er die Rolle eines Chefpropagandisten. Unter dem Namen Abu Talha al-Almani rief Cuspert in zahlreichen IS-Videos zu Gewalt auf und drohte mit islamistischen Anschlägen. In einem Video hat der Islamist offensichtlich den Kopf eines vom IS Ermordeten in der Hand. Cuspert soll auch damit beauftragt gewesen sein, Deutsche für den IS zu rekrutieren.

"Globaler Terrorist"

2015 setzten die Vereinten Nationen Cuspert auf Antrag Deutschlands auf ihre Terrorliste. Das US-Außenministerium stufte den Ex-Rapper gleichzeitig als "globalen Terroristen" ein. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Cuspert wegen der Verdachts von Kriegsverbrechen.

wl/as (dpa, nyt)