Photokina: Die Neuheiten der Fotowelt
18. September 2012Die Urlaubsfotos direkt vom Strand aus über soziale Netzwerke mit den Freunden teilen und nicht erst, wenn man längst schon wieder zu Hause ist: Das ist der Anspruch der Kunden an die Fotobranche. Die reagiert und präsentiert auf der photokina in Köln ihre Neuheiten der breiten Öffentlichkeit. Rund 1160 Aussteller aus 41 Ländern stellen ihre Produkte vor. Im vielfältigen Angebot sind drei Trends offensichtlich: Ob System- oder Kompaktkamera, Drucker oder Fotobuch - rund ums Foto geht es kompakt, mobil und drahtlos zu.
Damit das schnelle Teilen über soziale Netzwerke auch klappt, rüsten die großen Hersteller ihre Kameras und Camcorder mit drahtlosen Internetverbindungen aus. Einige haben sogar einen GPS-Sender, sodass man von zu Hause aus die Reiseroute des Fotografen nachvollziehen kann.
Neues Miteinander von Handy und Kamera
Smartphones und Handykameras werden nicht mehr nur als Konkurrenz gesehen. Inzwischen gilt das Telefon als Verbündeter. Das Handy wird zur Fernbedienung. Gerade für Selbstporträts und Naturfotografie sei das interessant, heißt es zum Beispiel am Sony-Stand. Möglich machen das spezielle Anwendungen (Apps), die auf dem Handy installiert werden. Betriebssysteme für Smartphones und Tablet PC sind nun auch auf Kameras zu finden. Die werden dadurch fast schon zum Computer und können mit zahlreichen Apps ausgerüstet werden.
Auch bei der Größe scheint es immer noch kleiner zu gehen. Nikon bringt eine Kompaktkamera auf den Markt, die kaum größer ist als eine Streichholzschachtel und Pentax stellt die kleinste Systemkamera auf dem Markt vor, die gerade mal 10,2 Zentimeter breit ist und nur 180 Gramm wiegt.
Für alles gibt es eine App
Das große Thema aber bleibt die kabellose Übertragung. Selbst bei den Druckerherstellern dreht sich alles ums Handy. Durch die drahtlose Internetanbindung braucht man keinen Computer mehr, um Fotos auszudrucken. Der Druckauftrag kommt direkt vom Smartphone oder Tablet PC.
Auch beim Gedruckten verschwimmen die Grenzen zur digitalen Welt. Das wird zum Beispiel bei den Fotobüchern deutlich. Durch das Einscannen von sogenannten QR-Codes, können weitere Elemente über Smartphone oder Tablet PC abgerufen werden. So lassen sich zum Beispiel Videos oder versteckte Botschaften einbinden. Und natürlich läuft alles übers Handy: erstellen, bestellen und angucken.
Wer seine Fotos trotzdem lieber an die Wand hängt, der kann durch "augmented reality" (übersetzt: "erweiterte Realität) auf seinem Mobilgerät testen, wie das auserwählte Bild an der gewünschten Stelle aussehen würde. Mit einem Screenshot kann man auch die Meinung von Freunden einholen.
Aber es gibt auch Kameras, die ganz ohne Apps und Internet auskommen. "Mini" sind die Sofortbildkameras allerdings nicht gerade. Doch trotzdem zeigen auch sie den Fortschritt: Das lange Warten und Schütteln, bis auf dem Foto endlich etwas zu erkennen ist, ist vorbei. Die neuen Kameras spucken Fotos im Sekundentakt aus.