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Polanski klagt gegen Oscar-Akademie

21. April 2019

Der wegen Vorwürfen sexueller Übergriffe aus der Oscar-Akademie ausgeschlossene Star-Regisseur Roman Polanski geht gerichtlich dagegen vor. Der 85-Jährige sieht sich als Opfer der "MeToo"-Debatte.

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Roman Polanski
Ist selbst Oscar-Preisträger: Roman PolanskiBild: Reuters/Kacper Pempel

Roman Polanski reichte vor einem Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien Beschwerde gegen seinen Ausschluss aus der Oscar-Akademie ein, wie aus dem in Los Angeles erstellten Gerichtsdokument hervorgeht. Es wurde der Nachrichtenagentur AFP von Polanskis Anwalt Harland Braun zugespielt.

Der 85 Jahre alte Star-Regisseur argumentiert in der Beschwerde, die Oscar-Akademie hätte ihn 2018 über ihre Pläne vorab informieren müssen. Er hätte zudem Gelegenheit erhalten müssen, sich zu erklären.

Der in Frankreich lebende Polanski war im Zuge der Berichterstattung über die #MeToo-Bewegung ausgeschlossen worden. Unter dem Hashtag hatten zahlreiche betroffene Frauen auf das Ausmaß sexueller Belästigungen und Übergriffe aufmerksam gemacht.

"Gerecht und vernünftig"

Der Regisseur wird in den USA wegen Geschlechtsverkehrs mit einer Minderjährigen polizeilich gesucht. Er hatte zugegeben, 1977 die damals 13-jährige Samantha Geimer unter Drogen gesetzt und sie dann sexuell missbraucht zu haben. Im folgenden Jahr floh er aus den Vereinigten Staaten.

Die Oscar-Akademie verteidigte den Ausschluss Polanskis: Ihr Vorgehen sei "gerecht und vernünftig" gewesen. Als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal um den ehemaligen Hollywood-Mogul Harvey Weinstein hatte die Akademie für ihre mehr als 6000 Mitglieder einen Verhaltenskodex formuliert. Dem 54-köpfigen Aufsichtsrat der Oscar-Akademie gehören einige der bekanntesten Gesichter Hollywoods an, unter ihnen etwa Regisseur Steven Spielberg und die Schauspieler Tom Hanks und Whoopie Goldberg.

Oscarverleihung 2019 | Bester Film -  Green Book
Höhepunkt des Filmjahres: die Oscar-Verleihung in HollywoodBild: AFP/K. Winter

wa/haz (afp, ap)