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Zwangspause für "Nachtwölfe"

24. April 2015

Der russische Motorradclub "Nachtwölfe" wollte mit einer Fahrt von Moskau nach Berlin an den Sieg der Roten Armee über das nationalsozialistische Deutschland erinnern. Polen ließ die Biker jedoch nicht einreisen.

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Motorradclub Nachtwölfe in Sewastopol (Foto: Getty Images/A. Aksakov)
Bild: Getty Images/A. Aksakov

Polen hat die Einreise des russischen Motorradclubs "Nachtwölfe", die gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Wladimir Putin haben, abgelehnt. Die russische Botschaft in Warschau sei in einer diplomatischen Note darüber informiert worden, dass die Mitglieder des Clubs nicht nach Polen einreisen dürfen, teilte das Außenministerium mit.

Fraglich, ob die Biker über Ukraine fahren

Mit dem Nein aus Polen ist der kürzeste Landweg für die "Nachtwölfe" von Moskau nach Berlin dicht. Die Biker müssten den Umweg über die Ukraine wagen, um weiter zu kommen. Ob sie das tun, ist fraglich. Zur offiziellen Begründung hieß es, die "Nachtwölfe" hätten keine ausreichenden Angaben über ihre Fahrtroute und ihre Übernachtungsstationen gemacht. Diese Informationen seien erforderlich, "um den Teilnehmern der Fahrt ausreichend Sicherheit zu bieten".

Der polnische Außenminister Grzegorz Schetyna und Regierungschefin Ewa Kopacz nannten die Fahrt eine Provokation. "Das ist nicht nur ein Motorradclub oder eine Gruppe von Touristen. Sie befassen sich auch mit anderen Dingen, rühmen die Politik von Putin." In sozialen Netzwerken in Polen hatten tausende gegen die geplante Fahrt der "Nachtwölfe" protestiert. Mehrere Gruppen riefen dazu auf, die Fahrt der Russen zu blockieren. Es gab aber auch polnische Motorradclubs, die ankündigten, die "Nachtwölfe" mit einem Begleitkonvoi schützen zu wollen.

Auszeichnung für Saldastanow von Präsident Putin (Foto: AFP/Getty Images/M. Klimentyev)
Auszeichnung von Präsident Putin für den Anführer der "Nachtwölfe", Alexander ZaldostanovBild: AFP/Getty Images/M. Klimentyev

Auch Slowaken sperren sich

Der Konflikt in der Ukraine hat in den vergangenen Monaten das Verhältnis zwischen Moskau und Warschau stark belastet. Die "Siegesfahrt" des Motorradclubs von Moskau nach Berlin zur Erinnerung an den Sieg der Roten Armee über das nationalsozialistische Deutschland ist in Polen, Deutschland und anderen Ländern umstritten. Der Bundesregierung kommt die Tour ungelegen. Diese nach Kenntnis der Regierung private Initiative leiste keinen Beitrag zur Stärkung der deutsch-russischen Beziehungen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.

Eine Gruppe von 75 slowakischen Intellektuellen forderte die Regierung in Bratislava auf, den Motorradfahrern die Einreise zu verweigern. "Die Botschaft der Motorrad-Gang ist nicht die Niederwerfung des Faschismus, Freiheit und Frieden, sondern die Expansion Russlands. Sie verbreiten Hass gegen die Ukraine und sind eine Bastion anti-ukrainischer Aktivitäten", heißt es in dem Aufruf mit dem Titel "Halten wir die Nachtwölfe auf!".

pg/kle (dpa, rtr, ap)