Polizei lässt Platini wieder frei
19. Juni 2019Platinis Anwalt William Bourdon kritisierte die Behördenaktion. Hier sei letztlich "viel Lärm um nichts" gemacht worden. Französischen Medien zufolge geht es bei den bereits seit 2016 laufenden Ermittlungen zur umstrittenen WM-Vergabe nach Katar unter anderem um den Verdacht der Bestechung.
Was passierte im Élyséepalast?
Im Fall Platini interessieren sich die Ermittler laut der Online-Plattform "Mediapart" vor allem für dessen Treffen im Élyséepalast am 23. November 2010 mit dem damaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und dem heutigem Emir von Katar, Tamim bin Hamad. Kurz danach waren am 2. Dezember 2010 die WM-Turniere 2018 an Russland und 2022 an Katar vergeben worden.
Seitdem halten sich massive Anschuldigungen zu unlauteren Machenschaften bis hin zu Korruptionsvorwürfen gegen die Gastgeberländer und mehrere frühere FIFA-Funktionäre. Platini unterstützte seinerzeit öffentlich Katar.
Schon 2015 hatte der damalige FIFA-Präsident Joseph Blatter von einer Absprache über die Stimmenvergabe gesprochen und das Treffen im Élyséepalast erwähnt. Danach - so Blatter - habe sich das Stimmenverhältnis zwischen Katar und den USA zugunsten des Emirats geändert.
Voller Zuversicht
Platini, der Frankreich 1984 als Spielmacher und Torjäger zum EM-Titel im eigenen Land geführt hatte, wies die Vorwürfe zurück. Er habe sich "nichts vorzuwerfen", ließ der 63-Jährige mitteilen. Er habe alle Fragen beantwortet und sei "absolut zuversichtlich, was den Rest betrifft."
haz/jj (dpa, afp)