Pontifex Maximus
Johannes Paul II: Bilder aus seinem Leben
Johannes Paul II. auf Reisen
Schon im ersten Jahr seines Amtes ging Papst Johannes Paul II. auf Reisen: nach Mexiko, Irland, Polen und New York. Hunderttausende versammelten sich an allen Orten, die er besuchte. Bis ins hohe Alter hinein blieb der Papst ein Vielreisender.
In der polnischen Heimat
In das Pontifikat Johannes Paul II. fiel auch der Niedergang des Warschauer Paktes. Dem Papst wird ein großer Anteil an der Demokratisierung seines Heimatlandes Polen zugeschrieben. Die offene Parteinahme für die antikommunistische Gewerkschaft Solidarnosc wird als ein wesentlicher Beitrag zum Ende des Sozialismus in Polen gesehen.
Der Papst und Mutter Teresa
Im Jahre 2003, nur sechs Jahre nach ihrem Tod, wurde Mutter Teresa vom Papst selig gesprochen. Nie zuvor war in der Kirchengeschichte die Seligsprechung einer Person so kurz nach ihrem Tod erfolgt. Papst Johannes Paul II. würdigte die "heldenhaften Tugenden" der Ordensfrau, die sich Zeit ihres Lebens um die Ärmsten der Armen in Indien gekümmert hatte. Johannnes Paul II. hat in seiner Amtszeit über 470 Personen heilig gesprochen und über 1250 Seligsprechungen vorgenommen. Damit hat er mehr Personen heilig gesprochen als zusammengenommen in den gut 400 Jahren seit 1588, der Einführung des heute gültigen Verfahrens.
Hinter Panzerglas
Seit der Papst im Sommer 1981 bei einem Attentat lebensgefährlich verletzt worden war, nutzte Johannes Paul II. bei öffentlichen Auftritten meist ein speziell für ihn angefertigtes gepanzertes "Papamobil".
Papst Johannes Paul II. ist tot
Papst Johannes Paul II. ist tot. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche starb am Samstagabend (2.4.2005) in Rom im Alter von 84 Jahren. Der Gesundheitszustand des aus Polen stammenden Karol Wojtyla hatte sich seit Donnerstag (31.3.) dramatisch verschlechtert.
Ein Leben für die Kirche
Karol Wojtyla wurde am 18. Mai 1920 im polnischen Wadowice geboren und wuchs in einem tiefgläubigen Elternhaus auf. Sein Studium musste er nach dem Einmarsch der Nazis unterbrechen und in einem Chemieunternehmen und in einem Steinbruch Zwangsarbeit leisten. Nach dem Krieg arbeitete er als Theologieprofessor und wurde er mit 43 Jahren Erzbischof von Krakau. Er nahm am Zweiten Vatikanischen Konzil teil und erhielt 1967 die Kardinalswürde. 1978 wurde er schließlich im Alter von 58 Jahren zum Papst gewählt. Am Samstag, dem 2. April 2005 starb er in Rom.
Zu Besuch im Heiligen Land
Im Heiligen Jahr verwirklichte Johannes Paul II. seinen Traum: Er reiste nach Israel. Die Erwartungen waren hoch. Israelis und Palästinenser, Christen und Muslime, alle erhofften sich vom Papstbesuch eine Anerkennung und Aufwertung. Zuletzt forderte Johannes Paul II. die Gründung eines Palästinenserstaats neben Israel. Seiner Ansicht nach war dies die Grundvoraussetzung für einen anhaltenden Frieden in der Region.
Umgang mit Weltreligionen
Fast revolutionär war der Kurswechsel des Papstes im Umgang mit anderen Religionen. Als erster Papst besuchte er eine Moschee, als erster eine Synagoge. Im März des heiligen Jahres 2000 bat er mit seinem "mea culpa" in Jerusalem um Vergebung für die Verbrechen, die den Juden von Seiten der Kirche zugefügt worden waren.
Das Attentat
13. Mai 1981: Eine Wendemarke im Pontifikat von Johannes Paul II. war das Attentat auf ihn auf dem Petersplatz. Der jünge Türke Mehmet Ali Agca schoss mehrfach auf den Papst, der im offenen Wagen durch die Menge fuhr. Johannes Paul II. brach von 3 Schüssen getroffen zusammen.
Papstwahl 1978
Am 16. Oktober 1978 wählte das Kardinalskollegium Karol Wojtyla mit 58 Jahren zum Oberhaupt von damals weltweit 800 Millionen Katholiken. Er wurde damit Nachfolger des nur 33 Tage amtierenden Johannes Paul I. und der erste Nicht-Italiener auf dem Apostolischen Stuhl seit mehr als viereinhalb Jahrhunderten.
Der Papst und der Weltfrieden
Dem Krieg gegen den Irak sprach Johannes Paul II. von Anfang an eine moralische Rechtfertigung ab. Für seinen Einsatz gegen den Irak-Krieg erlangte er weltweit Respekt. Dabei wurde er zu einer moralischen Stütze für die Friedensbewegung, die den Waffengang am Persischen Golf verhindern wollte.
Der global präsente Papst
Mehr als 100 Auslandsreisen führten ihn in über 130 Länder. Wohl kaum ein Mensch vor ihm hat zu einer solchen Vielzahl von Menschen persönlich gesprochen. Dennoch: Johannes Paul II. ließ sich von weltlichen Instanzen nie vereinnahmen. Genau so, wie er totalitäre Regime jeglicher Art brandmarkte, kritisierte er bis zuletzt die Konsum-Orientierung der freien westlichen Gesellschaften.
Religionstreffen in Assisi
Am 24. Januar 2002 lud Johannes Paul II. die Oberhäupter der Weltreligionen ins italienische Assisi, um dort ein eintägiges Gebet für den Frieden in der Welt zu verrichten. Der "Assisi-Gipfel" war eine Reaktion auf die Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001. Das erste Weltgebetstreffen fand 1986 in Assisi statt und wurde seitdem an mehreren Orten wiederholt.
Der Papst und das Alter
Die in seinem neunten Lebensjahrzehnt zunehmende körperliche Gebrechlichkeit akzeptierte dieser Papst mit Demut, die Dauer seines Pontifikats aber schon 1995 in die Hände Gottes gelegt mit den Worten: "Ich überlasse Gott die Entscheidung, wie und wann er mich meines Amtes entheben will." Seit seinem 25-jährigen Amtsjubiläum im Jahr 2003 bereitete Johannes Paul II. die Kirche verstärkt auf die Zeit nach seinem Tod vor. Er ernannte weitere Kardinäle, die nun bei der Wahl seines Nachfolgers stimmberechtigt sind.
Der Papst ist online
Feierlicher Moment im Sala Clementina im Apostolischen Palazzo im Vatikan: Johannes Paul II. saß am Computer und machte einen offiziellen Mausklick - damit verschickte er die Schlussdokumente der Ozeanien-Synode (im November 2001) via E-Mail durchs Netz. Zum ersten Mal in der Geschichte des Vatikans nutzte damit das Oberhaupt der katholischen Kirche persönlich das Internet.
Vergebung für den Attentäter
Bei einem Attentat am 13. Mai 1981 schoss der rechtsextremistische Ali Agca bei einem öffentlichen Auftritt auf den Papst und brachte ihm lebensgefährliche Verletzungen bei. Agca wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Einer der berührendsten Momente des gesamten Ponifikats Johannes Paul II. war der Moment, als der Papst dem Attentäter öffentlich verzieh. Er besuchte Ali Agca auch im Gefängnis. Dem Papst ging es allerdings weniger darum, die Hintergründe der Tat in Erfahrung zu bringen, als vielmehr um einen Akt der Nächstenliebe.
Ein streitbarer Papst
Im Laufe seiner Amtszeit wurde Johannes Paul II. innerkirchlich immer konservativer. Viele Katholiken warfen dem treuen Marienverehrer vor, die gesellschaftliche Realität zu verkennen, die sich in einer veränderten Sexualmoral, Aids und Überbevölkerung sowie der Gleichberechtigung von Frau und Mann spiegele. Im Herbst 1999 zwang der Papst die deutsche Bischofskonferenz zum Ausstieg aus der Schwangerschafts-konfliktberatung.
Besucher aus aller Welt
Johannes Paul II. empfing im Vatikan zahlreiche Staatsoberhäupter, Diplomaten, Gesandte und Prominente aus aller Welt zu Audienzen. Am 6. März 2004 sprach er mit dem scheidenden deutschen Bundespräsidenten Johannes Rau.
Der Papst in Afrika
Immer wieder hat Papst Johannes Paul II. einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder Afrikas gefordert. Seine Botschaft: "Ich bitte erneut die internationale Gemeinschaft, Afrika nicht im Stich zu lassen."
Urbi et Orbi
Alljährlich verkündet der Papst am Ostersonntag vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz die Osterbotschaft "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis). Dieses Jahr hat Johannes Paul II vor den Gläubigen auf dem Petersplatz keinen Ton herausgebracht: Stumm zeichnete er mit den Händen den Segen "Urbi et Orbi".