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Portugal nur remis gegen Österreich

Andreas Sten-Ziemons18. Juni 2016

Es ist ein Spiel auf ein Tor, doch Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo nutzt seine Chancen nicht. Österreich ist unterlegen, profitiert aber von den Schwächen der portugiesischen Offensive - und von seinem Torwart.

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Frankreich Fußball-EM Portugal vs Österreich in Paris
Bild: Reuters/C. Platiau

Alle Überlegenheit ist wenig wert, wenn am Ende die Tore fehlen. Portugal hatte im Vorrundenspiel der Gruppe F gegen Österreich deutlich die Kontrolle, nutzte aber keine seiner zahlreichen Chancen. Besonders Superstar Cristiano Ronaldo biss sich an der österreichischen Defensive und Torwart Robert Almer die Zähne aus und verschoss sogar einen Elfmeter. Trotz bester Möglichkeiten endete die Partie torlos 0:0. Für Ronaldo war es ein bitteres, aber ein in doppelter Hinsicht besonderes Spiel: Zum einen löste er Portugals ehemaligen Superstar Luis Figo mit 128 Länderspielen als portugiesischen Rekord-Nationalspieler ab. Außerdem war es das 16. EM-Spiel Ronaldos, der nun auch in dieser Statistik gemeinsam mit dem Niederländer Edwin Van der Sar und dem Franzosen Lilian Thuram den Rekord hält.

Nani trifft den Pfosten

Die erste Möglichkeit der Partie, die 40.000 Fans im Pariser Prinzenpark verfolgten, hatten die Österreicher. In der 3. Minute flankte Marcel Sabitzer von RB Leipzig auf Stuttgarts Martin Harnik, doch dessen Kopfball strich knapp am Tor vorbei. Danach war Österreichs Torhüter Robert Almer gleich doppelt gefordert: Zunächst parierte er glänzend mit dem Fuß bei einem Flachschuss von Nani, der Sebastian Prödl ausgespielt hatte und aus kurzer Distanz flach abzog. Dann streckte er sich beim Nachschuss von Vierinha, den David Alaba noch abgefälscht hatte, und lenkte den Ball zur Ecke ab (12.). Nach gut 20 Minuten tauchte Ronaldo zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor auf.

Frankreich Fußball-EM Portugal vs Österreich in Paris, David Alaba (Foto: REUTERS/Christian Hartmann Livepic)
Bayern Münchens David Alaba (r.) machte kein gutes Spiel und blieb blassBild: Reuters/C. Hartmann

Nach einer schönen Stafette über links kam der Ball zum Torjäger von Real Madrid, dessen Schuss knapp am linken Pfosten vorbeirauschte (21.). Portugal war jetzt am Drücker. Ganz nah dran am Torerfolg war Nani, der seinen Kopfball aber an den linken Pfosten setzte. Der Nachschuss von Joao Moutinho ging knapp über das Tor (30.).

Aber auch die Österreicher hatten ihre Szenen. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit zirkelte Alaba einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt auf das portugiesische Tor. Vierinha klärte auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Torhüter Rui Patricio (42.).

Privatduell zwischen Ronaldo und Almer

Auch nach dem Seitenwechsel setzte Außenseiter Österreich das erste Ausrufezeichen. Leipzigs Stefan Ilsanker feuerte einen Flachschuss aus gut 20 Metern ab, Rui Patricio musste sich ganz schön strecken, um den Rückstand zu verhindern (46.). Dann war wieder Almer gefordert. Zunächst parierte er einen wuchtigen Schuss Ronaldos aus 18 Metern, indem er in die linke untere Torecke abtauchte. Dann wehrte er einen Kopfballaufsetzer des portugiesischen Kapitäns ab (55.). Den nächsten Versuch Ronaldos gab es zehn Minuten später per direktem Freistoß, der aber über das Tor ging, ohne dass Almer seine Finger oder Fäuste im Spiel hatte (65.). Österreichs vermeintlich bester Spieler, David Alaba, war nach schwachem Spiel kurz vorher ausgewechselt und durch den Schalker Alessandro Schöpf ersetzt worden.

Frankreich Fußball-EM Portugal vs Österreich in Paris, Ronaldo verschießt Elfmeter (Foto: REUTERS/Darren Staples Livepic)
Beim Elfmeter verlädt Ronaldo zwar den Torwart, trifft aber nur den PfostenBild: Reuters/D. Staples

In der 79. Minute erreichte das Privatduell zwischen Almer und Ronaldo seinen Höhepunkt: Portugals Superstar war zuvor von Martin Hinteregger im Strafraum zu Boden gerissen worden. Ronaldo trat zum fälligen Strafstoß an und traf - während Almer in die andere Ecke hechtete - nur den Pfosten. Weiter 0:0. Wenig später machte Ronaldo nach einer Freistoßflanke dann doch endlich per Kopf sein Tor, allerdings erkannte das Schiedsrichtergespann zu Recht auf Abseits (85.).

Es war die letzte Tormöglichkeit für die Portugiesen, denen am Ende die Zeit davonlief. Auch drei Minuten Nachspielzeit brachten keinen Treffer mehr. So endete das Spiel für Portugal enttäuschend, für Österreich dagegen mit einem Achtungserfolg.

Es ist viel passiert - hier gibt es noch einmal den gesamten Spielverlauf chronologisch geordnet zum Nachlesen.