Post wächst dank Paketversand
14. Mai 2013Die Deutsche Post hat zu Jahresbeginn wegen der Wirtschaftskrise an Fahrt verloren. Dank des weiter boomenden Online-Handels und florierender Geschäfte in Asien konnte der Konzern zwar noch Zuwächse ausweisen, die aber weniger rasant als im Vorquartal ausfielen. Die Erwartungen des Marktes konnte Post-Chef Frank Appel beim Gewinn immerhin übertreffen. Er und Finanzchef Larry Rosen bekräftigten die Jahresprognosen 2013 - und auch an ihren mittelfristigen Zielen hielten sie fest.
Das konjunkturelle Umfeld bleibe "herausfordernd", betonte Rosen bei der Vorlage der Quartalszahlen am Dienstag. Trotzdem habe die Post einen "gelungenen Start in das laufende Jahr hingelegt". Der Konzern hatte in der Vergangenheit die Kosten drücken können - und ist in den Regionen außerhalb Europas vertreten, in denen die Wirtschaft noch stark wächst. In zahlreichen asiatischen Märkten sieht sich die Post mit ihrer Tochter DHL etwa als Marktführer im Express-Geschäft.
Im ersten Quartal 2013 sei der Umsatz um 0,6 Prozent auf 13,44 Milliarden Euro, der Gewinn auf 711 Millionen Euro gestiegen. Im vierten Quartal 2012 waren Umsatz und operativer Gewinn noch deutlich rasanter gewachsen.
Konkurrenz mit ähnlichen Problemen
Der Konzern sieht sich auch nach dem ersten Quartal auf dem Weg, seine Prognosen für 2013 zu erreichen: Der operative Gewinn (Ebit) des Konzerns werde auf 2,7 bis 2,95 Milliarden Euro ansteigen - dabei soll auch die seit Jahresbeginn in Kraft getretene Erhöhung des Briefportos in Deutschland helfen. Der lange kriselnden Briefsparte hilft zudem der boomende Online-Handel auf die Sprünge: Die Verbraucher bestellen Waren bei Händlern wie Amazon, die Post liefert die Pakete dann aus.
Auch der US-Konkurrent UPS hatte zuletzt Umsatz und Gewinn steigern können - der weltgrößte Paketdienst profitierte vomschnell wachsenden Online-Handel in seinem riesigen Heimatmarkt. Der europäische Rivale TNT Express hatte dagegen zu Jahresbeginn erneut weniger verdient und rechnet erst in Monaten mit Entlastung durch die angekündigten Einsparungen. Das Marktumfeld, besonders in Europa, werde dieses Jahr schwierig bleiben, hatten die Niederländer beklagt. Der US-Konkurrent FedEx hatte zudem einen anhaltenden Trend von der margenstarken Luftfracht zur billigeren Seefracht beklagt. Auch die Post bekam dies zu spüren, konnte die Folgen der Verlagerung aber abfedern.
ul/gmf (rtr, dpa)