Prügel-Attacke auf zwei französische Polizisten
2. Januar 2018Die beiden Beamten wurden bei einem Einsatz in einem Vorort von Paris attackiert, wie die Polizeipräfektur der Hauptstadt bestätigte. Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Vorfall via Twitter als "feige und kriminelle Lynchjustiz". Er versicherte, dass die Schuldigen gefunden und bestraft würden.
Landesweit wurden nach Angaben des Innenministeriums elf Polizisten und Gendarmen verletzt. Der aufsehenerregendste Fall spielte sich in Champigny-sur-Marne östlich der französischen Hauptstadt ab, wo eine Gruppe auf die beiden Beamten losging. Ein Polizist erhielt einen Faustschlag ins Gesicht, wodurch seine Nase brach.
Polizisten brechen Prügelei mit Tränengas ab
Seine zu Boden geworfene Kollegin wurde nach Darstellung von Innenminister Gérard Collomb von mehreren Personen umringt, die sie traten und schlugen. Französische Medien verwiesen auf Videobilder, die in sozialen Netzwerken kursierten und die brutale Szene zeigen sollen. Die Polizisten waren gerufen worden, weil mehrere Personen versucht hatten, sich Zugang zu einer großen Silvesterparty zu verschaffen. Die verletzten Beamten mussten ins Krankenhaus gebracht werden.
Die Zeitung "Le Parisien" berichtete, dass die Polizei schließlich Tränengas eingesetzt habe. Zwei Menschen wurden nach Informationen der Zeitung "Le Monde" festgenommen. Noch ist aber nicht klar, ob sie an dem Angriff beteiligt waren.
Über tausend Autos brannten in der Silvesternacht
In der Silvesternacht wurden in Frankreich auch wieder Hunderte Autos angezündet - insgesamt gingen 1031 Fahrzeuge in Flammen auf, mehr als im Vorjahr (935). Das Innenministerium verwies darauf, dass die Zahl der angezündeten Fahrzeuge in etwa auf dem Niveau der Jahre 2012 und 2013 liege. Betroffen gewesen seien die "urbanen Départements, die traditionell von diesem Phänomen getroffen werden", so das Ministerium. Das Anzünden von Autos in der Silvesternacht ist vor allem in manchen sozialen Problemvierteln und Vorstädten in Frankreich seit Jahren eine Art unrühmliches Ritual.
Rund 100.000 Sicherheitskräfte im Einsatz
510 Menschen wurden vorläufig festgenommen, 349 davon kamen in Polizeigewahrsam. Landesweit waren in Frankreich 99.000 Polizisten und Soldaten zum Schutz der Silvesterfeierlichkeiten im Einsatz, auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Terrorgefahr. Besonders strenge Sicherheitsvorkehrungen galten auf den Champs-Élysées in Paris, wo mehrere Hunderttausend Menschen mit einem Feuerwerk am Triumphbogen ins neue Jahr feierten.
myk/haz (dpa, afp)