Preisanstieg in Deutschland stagniert
28. August 2015Die Verbraucherpreise stiegen im August erneut um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag mit. Gegenüber dem Vormonat veränderten sich die Verbraucherpreise demnach vermutlich gar nicht. Die Teuerungsrate bleibt damit weit unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank, die nur bei Werten von knapp zwei Prozent von stabilen Preisen spricht.
Für die geringe Inflation ist Öl verantwortlich, das wegen der Signale für eine schwächere Konjunktur des weltgrößten Energieverbrauchers China zuletzt merklich günstiger zu haben war. Energie verbilligte sich dadurch um 7,6 Prozent. Dagegen verteuerten sich Nahrungsmittel um 0,8 Prozent. Dazu könnten schlechte Ernten nach der Hitzewelle in den vergangenen Wochen beigetragen haben. Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 1,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist.
Stärkere Kaufkraft
Die Verbraucherpreise steigen seit Monaten kaum: Im Januar waren sie wegen der geringen Energiepreise sogar erstmals seit mehr als fünf Jahren gesunken, und zwar um 0,3 Prozent. Zwischen Februar und Mai stieg die Inflationsrate stetig von 0,1 Prozent auf 0,7 Prozent. Im Juni schwächte sich der Preisanstieg bereits auf 0,3 Prozent ab, im Juli lag er bei 0,2 Prozent.
Die geringe Inflation stärkt die Kaufkraft der Verbraucher. Die 19 Millionen Beschäftigten mit Tarifvertrag erhielten im zweiten Quartal durchschnittlich 3,1 Prozent mehr Geld. Wegen der geringen Teuerung bleibt unter dem Strich mehr für den Verbrauch übrig.
zdh/dk (afp, rtr)