Preisgekrönte Architektur in Deutschland
Alljährlich prämiert der Deutsche Architekturpreis herausragende Entwürfe und kreative Baukultur. In diesem Jahr allerdings wurde kein spektakulärer Bau, sondern das Konzept Nachhaltigkeit und Funktion ausgezeichnet.
Am Lokdepot Berlin
Das Berliner Architektenbüro ROBERTNEUN GmbH gehört in diesem Jahr zu den preiswürdigen Architekten. Die Jury des Deutschen Architekturpreises zeichnet sie für ihr "Fabrikwohnen" Am Lokdepot in Berlin aus, das nicht nur durch die Farbgebung im Stadtbild auffällt. Dafür bekommen sie eine der mit 4000 Euro dotierten Auszeichnungen.
Jüdisches Museum Berlin
Auch der amerikanische Architekt Daniel Libeskind war 1999 bereits Preisträger des Deutschen Architekturpreises. Er wurde für seinen Neubau des Jüdischen Museums in Berlin ausgezeichnet - das größte seiner Art in Europa. Der Zick-Zack-förmige Neubau wurde in allen internationalen Architekturzeitschriften als herausragender Museumsbau gewürdigt.
Kö-Bogen in Düsseldorf
Libeskind hat gleich mehrere aufsehenerregende Gebäude in Deutschland gebaut. Das Felix-Nussbaum-Haus in Osnabrück oder sein verwegener Glasanbau für das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden sind Beispiele für seine futuristischen Entwürfe. 2014 weihte er die Kö-Bogen in Düsseldorf ein, die ihren Namen der "Königsallee", von den Einheimischen liebevoll "Kö" genannt, verdanken.
Elbphilharmonie Hamburg
Seit 2007 ist das Konzerthaus in der Hafencity von Hamburg im Bau, mit 110 Metern Gesamthöhe eines der neuen Wahrzeichen der Hansestadt. Entwurf und Hochbauplanung stammen vom berühmten Schweizer Architekturbüro Herzog & Meuron. Auf Grund der enormen Kostensteigerung geriet das spektakuläre Gebäude vor allem wegen der Finanzsituation und nicht wegen seiner Architektur in die Schlagzeilen.
Europäische Zentralbank Frankfurt
Der Neubau der EZB im Frankfurter Ostend besteht aus zwei unabhängig voneinander stehenden, leicht gedrehten Spiegeltürmen, die das Wiener Architekturbüro Coop Himmel(b)lau konzipierte. Mit diesem Entwurf gewannen sie 2004 den international ausgeschriebenen Architekturwettbewerb. Als Landmarke sind die EZB-Türme weithin sichtbar und bestimmen die Skyline der Bankenmetropole mit.
Museum Frieder Burda
Stararchitekt Richard Meier hat in Deutschland bereits mehrere ausgezeichnete Museen gebaut. Das Kunstmuseum in Baden-Baden wurde von Bauherr Frieder Burda in Auftrag gegeben, der seiner berühmten Kunstsammlung eine neue Heimat geben wollte. Der Museumsbau von Meier errang 2005 eine Anerkennung beim Deutschen Architekturpreis.
Diözesanmuseum Köln
Der berühmte Schweizer Architekt Peter Zumthor hat mit dem Neubau von Kolumba, dem Diözesanmuseum der Domstadt, ein architektonisches Schmuckstück mitten in die Kölner City gesetzt. Der karge Bau, in dem es nicht mal ein Museumscafé gibt, zieht Touristen aus aller Welt an. Das Besondere: Die kontemplative Atmosphäre ist ein Ruhepol in der Hektik der Großstadt.
Hans Otto Theater Potsdam
Eine Liebeserklärung an seine verstorbene Frau ist es geworden, deren Lieblingsfarbe dieses Rot war. Der mehrfach preisgekrönte Entwurf für das Hans-Otto-Theater in Potsdam lag dem Architekten und Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm (Jg. 1920) sehr am Herzen. Das fünfgeschossig, architektonisch reizvolle Theater am Ufer der Havel war sein Alterswerk und wurde 2006 eingeweiht.
Immanuelkirche in Köln
Nicht unbedingt spektakulär, aber nachhaltig, funktionstüchtig und zukunftsweisend fand die Jury den Neubau der evangelischen Kirche mit angrenzendem Gemeindezentrum. Und verlieh dem Büro Sauerbruch Hutton den deutschen Architekturpreis 2015.