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Chinesischer Großinvestor verschwunden

11. Dezember 2015

Der Milliardär Guo Guangchang ist seit Donnerstagfrüh nicht mehr zu erreichen. Augenzeugen berichten, er sei am Flughafen von Shanghai von Polizisten abgeführt worden. Auch in Deutschland ist Guo nicht unbekannt.

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Guo Guangchang (Archivfoto vom Juni 2015: AP)
Guo Guangchang (Archivbild)Bild: picture-alliance/AP Photo

Nach Spekulationen über das Verschwinden des chinesischen Geschäftsmannes Guo Guangchang sind die Aktien seines Unternehmens Fosun am Freitag in Hongkong vom Handel ausgesetzt worden. Das chinesische Wirtschaftsmagazin "Caixin" hatte zuvor berichtet, Guo sei nicht aufzufinden. Nutzer sozialer Netzwerke hätten beobachtet, wie er am Flughafen von Shanghai von Polizisten abgeführt worden sei. Das Magazin schrieb von möglichen Korruptionsermittlungen gegen den Investor.

Club Med, Tom Tailor...

Guo, der als Warren Buffett Chinas gilt, ist einer der reichsten Männer des Landes. Sein Vermögen wird auf umgerechnet acht Milliarden Euro geschätzt.

Mit seiner Beteiligungsgesellschaft Fosun war der 48-Jährige auch wiederholt in Deutschland auf Einkaufstour. Fosun ist am Hamburger Modeunternehmen Tom Tailor beteiligt. Außerdem kontrolliert Guo die traditionsreiche deutsche Privatbank Hauck & Aufhäuser. Derzeit liefert er sich mit der eher kleinen französischen Bank Oddo eine Übernahmeschlacht um die private BHF-Bank in Frankfurt am Main. Das Geldinstitut ist auf die Betreuung größerer Mittelständler und vermögender Privatkunden spezialisiert. Anfang des Jahres hatte Guo das französische Tourismusunternehmen Club Mediterranee (Club Med) übernommen.

Nach dem großen Börsencrash im Sommer leiteten die Behörden in China umfangreiche Untersuchungen gegen Finanzfirmen und deren Chefs ein. Erst im November war der Hedgefonds-Milliardär Xu Xiang festgenommen worden.

se/kle (dpa, ape, afpe)