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Proteste gegen Heldenbegräbnis für Marcos

14. August 2016

Auf den Philippinen haben Hunderte Menschen gegen die geplante Beisetzung des ehemaligen Diktators Ferdinand Marcos auf einem Heldenfriedhof demonstriert - unter ihnen auch Folteropfer und Zeitzeugen der Diktatur.

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Die Demonstration gegen die Beisetzung (Foto: AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/B.Marquez

Trotz strömenden Regens haben am Sonntag hunderte Menschen in Manila gegen den Plan protestiert, den 1989 verstorbenen Diktator Ferdinand Marcos auf dem sogenannten Heldenfriedhof in der philippinischen Hauptstadt beizusetzen. Unter den Demonstranten waren neben Menschenrechtsaktivisten, Kirchenvertretern und Studenten auch Folteropfer aus der Zeit der Marcos-Diktatur und Hinterbliebene von Ermordeten.

Marcos sei ein "reueloser Feind" der eigentlichen Helden des Landes gewesen, sagte die Senatorin Risa Hontiveros, die mit drei weiteren Parlamentsmitgliedern an der Protestkundgebung teilnahm, der Nachrichtenagentur AFP. Durch das geplante Heldenbegräbnis würden sich die Philippinen zum "Gespött der ganzen Welt" machen.

Ferdinand Marcos mit seiner Frau Imelda im Jahr 1969 (Foto: picture-alliance/Everett Collection)
Ferdinand Marcos mit seiner Frau Imelda im Jahr 1969Bild: picture-alliance/Everett Collection

Staatschef Rodrigo Duterte will Marcos' einbalsamierte Leiche kommenden Monat auf dem dem Libingan-ng-mga-Bayani-Friedhof begraben lassen. Frühere Regierungschefs hatten dies wegen der Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen und Korruption gegen Marcos abgelehnt.

Marcos war 1965 zum Präsidenten gewählt worden, hatte jedoch 1972 das Kriegsrecht verhängt und eine diktatorische Herrschaft errichtet. 1986 war er bei einem Volksaufstand gestürzt worden und drei Jahre später im Exil in Hawaii gestorben. Während seiner Herrschaft bereicherten sich Marcos, seine Familie und seine Verbündeten, während die Sicherheitskräfte jede Opposition unterdrückten.

Seine Leiche wurde 1993 zurück auf die Philippinen gebracht. Marcos' Familie fordert seit langem sein Begräbnis auf dem Heldenfriedhof und bewahrt seine einbalsamierte Leiche in einem gekühlten Mausoleum in seiner Heimatstadt Batac im Norden des Landes auf.

Der im Mai gewählte Präsident Duterte unterhält enge Beziehungen zur Familie Marcos, die seine Wahl unterstützte.

stu/SC (afp, dpa)