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KonflikteMyanmar

Präsident von Myanmar warnt vor Zerfall des Landes

9. November 2023

Angesichts der schweren Kämpfe im Osten des Landes droht dem Staat eine Teilung, warnt Präsident Myint Swe. Aufständische haben mehrere Städte an der Grenze zu China unter ihre Kontrolle gebracht.

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Soldaten laufen in einer langen Reihe durch ein Dorf
Rebellen der Ta'ang National Liberation Army patrouillieren im Ort Namhsan im Bundesstaat ShanBild: AFP

"Wenn die Regierung die Vorfälle in der Grenzregion nicht wirksam bewältigt, wird dies das Land in verschiedene Teile spalten", sagte der von der Militärjunta unterstützte Präsident Myint Swe laut einem Bericht der staatlichen Zeitung 'Global New Light of Myanmar' bei einer Sitzung des nationalen Verteidigungs- und Sicherheitsrats.

Das Militär hatte vor knapp zwei Wochen die Kontrolle über mehrere Städte im nördlichen Bundesstaat Shan an der Grenze zu China verloren. Ein Bündnis mehrerer Rebellengruppen nahm nach eigenen Angaben Dutzende militärische Außenposten ein und blockierte wichtige Straßen, die Myanmar mit seinem größten Handelspartner China verbinden.

Präsident Myint Swe an Mikrofonen
Präsident Präsident Myint Swe: Die Regierung muss die Vorfälle in den Griff bekommen (Archiv)Bild: U Aung/Photoshot/Xinhua/IMAGO

Die Junta bestätigte den Verlust der Kontrolle über einen wichtigen Handelsknotenpunkt, äußerte sich seit Tagen jedoch nicht weiter zum Verlauf der Kämpfe. Unterdessen hieß es am Dienstag aus Peking, dass unter den Opfern der Kämpfe auch Chinesen seien.

Beobachter sehen in den Rebellenangriffen eine der größten militärischen Herausforderungen für die Junta seit ihrer Machtübernahme im Februar 2021. Laut Medienberichten erlitt das Militär bereits viele Verluste. Vertreter der Rebellen berichteten, mehrere Polizeistationen seien besetzt und Panzer der Armee beschlagnahmt worden. Auch eine ganze Kompanie der Junta habe kapituliert, die in der Gemeinde Kunlong stationiert war. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Myanmar - Die Chin gegen die Junta

In den Grenzgebieten Myanmars leben mehr als ein Dutzend ethnische Gruppen, die bewaffnet sind. Einige kämpfen schon seit Jahrzehnten gegen die Armee und fordern Autonomie. Seit dem Putsch haben sich die Kämpfe aber verschärft. Der Shan-Staat, der an China, Laos und Thailand grenzt, ist die größte Verwaltungseinheit Myanmars und umfasst fast ein Viertel der Gesamtfläche des Landes.

uh/fab (dpa, rtr, afp)