PSG hofft auf "Wunder" gegen Real
6. März 2018Wenn sich Top-Vereine wie Paris Saint-Germain und Real Madrid in der Champions League gegenüberstehen, dann hat das immer Endspiel-Charakter - auch wenn der Wettbewerb sich erst im Achtelfinale befindet. Für beide Teams steht am Dienstagabend (20.45 Uhr MEZ, ab 20.30 Uhr MEZ im DW-Liveticker) im Pariser Prinzenpark-Stadion einiges auf dem Spiel: Die Franzosen wollen beweisen, dass sie auch in der Königsklasse gut genug für den Titel sind, Titelverteidiger Real braucht den Erfolg in der Champions League, um die bislang verkorkste Spielzeit zu retten. "Wir wissen, dass es gegen PSG um unsere gesamte Saison geht", fasste Real-Kapitän Sergio Ramos die Gemütslage des Starensembles zusammen, das in Spanien mit 15 Punkten Rückstand auf Tabellenführer FC Barcelona praktisch keine Titelchancen mehr hat.
Verletzte Stammkräfte
Auf beiden Seiten bereiten die Verletzungen zentraler Spieler Sorgen. Vor allem bei PSG ist die Stimmung angespannt, denn die Mannschaft von Trainer Unai Emery muss ohne Superstar Neymar den 1:3-Rückstand aus dem Hinspiel aufholen. Der Brasilianer wurde zwar am Samstag in seiner Heimat erfolgreich am Fuß operiert, fällt aber noch wochenlang aus. Dennoch gibt man sich bei Frankreichs Vorzeige-Klub entschlossen: "Wir sind bereit", sagt Mittelfeldspieler Thiago Motta. Sein Trainer setzt auf die Anhänger im Stadion. "Mit Unterstützung der Fans werden wir Real im Prinzenpark leiden lassen", zitiert die Zeitung "Le Figaro" Emery am Montag. Nachdem mit Marquinhos, Marco Verratti, Kylian Mbappé, Edinson Cavani und Javier Pastore am Wochenende beim Ligaspiel in Troyes die halbe Stammelf geschont wurde, dürften die PSG-Spieler zumindest erholt in die Partie gehen.
Auch Real-Coach Zinedine Zidane hat zwei angeschlagene Spieler im Team, und das ausgerechnet im Herzstück seiner Mannschaft: Weltmeister Toni Kroos und Mittelfeldstar Luka Modric. Beide trainieren zwar seit Sonntag wieder und flogen am Montag mit dem Team in die französische Hauptstadt. Ob sie aber spielen werden, wird sich wohl erst in letzter Minute entscheiden. Kroos hatte sich im Hinspiel eine Dehnung des Außenbandes im linken Knie zugezogen. Eigentlich soll der Mittelfeldachse mit Weltmeister Kroos, dem Kroaten Modric und dem starken Casemiro in Paris eine Schlüsselrolle zukommen.
Ronaldo nähert sich Bestform
Dass es auch ohne die beiden geht, zeigte das Meisterschaftsspiel gegen den FC Getafe am Samstag, das die Königlichen mühelos mit 3:1 für sich entschieden. Zwar spielten sie erneut nicht zu Null, schafften es aber als erstes Team, den defensivstarken Getafern mehr als zwei Tore einzuschenken. Superstar Cristiano Ronaldo steuerte gleich zwei Treffer bei, bevor er rund eine Viertelstunde vor Schluss zur Schonung ausgewechselt wurde. Auf dem Portugiesen, der jetzt bei 16 Saisontreffern in der Primera Division steht, ruhen die Hoffnungen Reals. "Er ist in Paris dabei, und ich bin froh, denn er erlebt gerade einen sehr guten Moment - das müssen wir nutzen", sagte Zidane, der erstmals als Trainer in seiner französischen Heimat antritt.
Unparteiischer beim Duell der Giganten ist der deutsche Bundesliga-Schiedsrichter Felix Brych, der im vergangenen Jahr das Champions-League-Finale gepfiffen hatte. Damals hatte Real in Cardiff mit einem 4:1 über Juventus Turin triumphiert.
asz/ck (sid, dpa)