Puma statt Nike: Neuer Ausrüster für ManCity
28. Februar 2019Am Mittwochabend jubelten die Spieler des englischen Meisters Manchester City noch in ihren himmelblauen Nike-Trikots über den mühsam erkämpften 1:0-Sieg im Liga-Spiel gegen West Ham United. Ob es mit der Titelverteidigung klappt oder nicht doch der FC Liverpool am Ende der Saison ganz oben steht, diese Frage bleibt weiter offen, das Titelrennen ist spannend.
Eine andere Frage ist aber beantwortet: Ab dem 1. Juli werden die "Skyblues" nicht mehr in Nike-Trikots auflaufen, sondern in Wäsche des oberfränkischen Sportartikel-Herstellers Puma. "Das ist sicher einer der wichtigsten Verträge, die wir je gemacht haben", sagte Puma-Chef Björn Gulden in Manchester, wo er gemeinsam mit Ferran Soriano, dem Chef der City Football Group, die Vereinbarung vorstellte.
Viel Geld, viel Hoffnung
Über die Höhe des Deals wurde nichts gesagt, britischen Medienberichten zufolge zahlt Puma für den langfristigen Vertrag 50 Millionen Pfund (58 Millionen Euro) pro Saison an den von Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola betreuten Klub. Das wäre mehr als das Doppelte, was Nike ausgegeben hatte. Mehr zahlten bisher nur Adidas für den Lokalrivalen Manchester United und Nike für den FC Chelsea.
"Wir brauchen einen großen Klub in jeder Liga", sagte Gulden der Nachrichtenagentur Reuters. In der englischen Premier League hatte Puma den Ausrüstervertrag mit Arsenal London an Adidas verloren. "Manchester City ist das beste Team in der Liga. Sie denken weit voraus und haben einen extrem analytischen Blick auf das Spiel und das Geschäft", sagte der Puma-Chef, der früher selbst Fußball-Profi war.
ManCity-Spieler wie Vincent Kompany, David Silva und David Agüero haben bereits persönliche Verträge mit Puma. Der Vertrag umfasst auch die Frauenmannschaft und die vier Schwesterklubs von Manchester City in Australien, Spanien, China und Uruguay.
Klein, aber dabei
Puma, das seinen Firmensitz wie Adidas in Herzogenaurach hat, hat sich in den vergangenen Jahren aus der Krise gekämpft, bleibt aber mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Euro (2018) klar hinter den beiden Marktführern Nike (Umsatz 2017: umgerechnet 29,8 Milliarden Euro) und Adidas (Umsatz 2017: 21,2 Milliarden Euro).
Für Puma ist der Vertrag mit Manchester City auch deshalb wichtig, weil der Kontrakt mit Arsenal London demnächst ausläuft und dort dem Vernehmen nach Adidas einsteigen wird.
"Die Premier League hat im Fußball weltweit den größten Stellenwert, auch wenn die Bundesliga inzwischen aufgeholt hat", sagt Puma-Chef Gulden. In der Fußball-Bundesliga spielen derzeit Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart in Puma-Trikots.