Putin: Russland und Deutschland spielen beim Aufbau eines einheitlichen Europas eine tragende Rolle
10. April 2002Moskau, 9.4.2002, INTERFAX
INTERFAX, russ.,9.4.2002, aus Weimar
Die russisch-deutschen Beziehungen "spielen beim Aufbau eines einheitlichen Europas eine tragende Rolle", erklärte der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, am Dienstag (9.4.) bei der Schlusssitzung des "Petersburger Dialogs" in Weimar. Nach Ansicht von Wladimir Putin "war das letzte Jahr sehr fruchtbar, was die russisch-deutschen Beziehungen angeht". (...)
Wladimir Putin ist der Meinung, dass der "Petersburger Dialog" viele Anhänger in Deutschland und Russland gefunden hat. "Wir sind an der Entwicklung und aktiven Arbeit des Forums interessiert", unterstrich der Präsident der Russischen Föderation. Im Zusammenhang damit betonte er, dass die Arbeit des Forums an Intensität zugenommen habe, nachdem der erste Präsident der UdSSR, Michail Gorbatschow, zum Kovorsitzenden ernannt wurde. (...)
Der Präsident der Russischen Föderation ist überzeugt, dass der "Petersburger Dialog" "imstande ist, die Qualität der Beziehungen zwischen Russland und Deutschland zu ändern". (...) (lr)
INTERFAX, russ., 9.4.2002, aus Weimar
Der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, hat die positive Entwicklung des Dialogs zwischen Russland und der NATO hervorgehoben.
Bei einer Sitzung des "Petersburger Dialogs" am Dienstag (9.4.) in Weimar bedankte sich der Präsident der Russischen Föderation bei Deutschland für dessen Rolle im Dialog zwischen Russland und der NATO. Wladimir Putin erinnerte daran, dass weiterhin an der Bildung einer politischen "Gruppe der 20" - Russische Föderation-NATO – gearbeitet werde, in deren Rahmen "Fragen auf gleichberechtigter Basis gelöst werden sollen".
Gleichzeitig zeigte sich der Präsident der Russischen Föderation besorgt darüber, dass die neue Qualität der Beziehungen zwischen der Russischen Föderation und dem Westen nicht ein bestimmtes Niveau erreichen könnte, wenn im Rahmen der "Zwanzig" "neunzehn Staaten Konsultationen unter einander abhalten und danach Russland fertige Beschlüsse vorschlagen werden". Die fehlende Gleichberechtigung wird es seiner Ansicht nach nicht ermöglichen, "ein neues Niveau der Beziehungen auf dem Gebiet der Sicherheit zwischen der Russischen Föderation und dem Westen" zu erreichen.
Was die europäische Sicherheit angeht, so unterstrich Wladimir Putin, dass "unsere gegenseitigen Beziehungen mit der NATO der Prolog für den Aufbau ähnlicher Beziehungen zu Europa sind". "Heute fehlt, leider, ein vollwertiges System der europäischen Sicherheit", stellte Wladimir Putin fest und äußerte die Bereitschaft Russlands, an der Lösung dieses Problems zu arbeiten. "Nicht alles hängt jedoch von Russland allein ab", betonte er.
Wladimir Putin widmete besondere Aufmerksamkeit der wirtschaftlichen Sicherheit Russlands und Deutschlands sowie Europas insgesamt. Er hob die Wichtigkeit der sicheren Energieversorgung unter anderem im Zusammenhang mit den Ereignissen im Nahen Osten hervor. "Sogar während des Zerfalls der UdSSR ist Russland keinen einzigen Tag von seinen Verpflichtungen gegenüber Europa im Energiebereich abgekommen", erklärte Wladimir Putin. Er erinnerte daran, dass Deutschland seinen Bedarf an Gas zu einem Drittel und seinen Bedarf an Erdöl zu einem Viertel durch Rohstoff aus Russland abdeckt. "Sollte Europa Russland als Fremdelement betrachten, können wir Hindernisse auf dem Wege der Erweiterung dieser Kooperation errichten", erklärte Wladimir Putin.
Er erinnerte daran, dass die EU-Staaten gemäß der Gesetzgebung nicht mehr als 30 Prozent der Energieträger aus einem Land, das nicht EU-Mitglied ist, beziehen dürfen. Nach Ansicht des Präsidenten der Russischen Föderation steht diese Verordnung der Erweiterung der Zusammenarbeit im Wege und könnte letztendlich zum Preisanstieg für Energieträger in Europa führen. "Sollte diese Verordnung außer Kraft gesetzt werden, werden wir allen Verpflichtungen nachkommen", sagte Wladimir Putin und fügte hinzu, dass das zur Stabilisierung der Preise in Europa führen würde. (...) (lr)