Rad-Skulptur vor der Volsbühne verschwindet
21. März 2017Die Entscheidung für den Abbau des Wahrzeichens habe der Designer Rainer Haußmann getroffen, teilte die Berliner Volksbühne am Dienstag (21.03.2016) mit. Er hatte die Metallskulptur 1994 gebaut und aufgestellt. Die Idee für das Speichenrad mit den Beinen stammte damals von Bert Neumann (1960 - 2015), seinerzeit Chef-Bühnenbildner des Theaters. Er hatte das Rad zum Logo für die Volksbühne gemacht. Deshalb ist es auch auf Programmheften und den beliebten Streichholzschachteln des Hauses zu sehen.
Keine Kontinuität, kein Rad
Wenn Haußmann die Skulptur abbaue, sei das "die sauberste und klarste Lösung", sagte Volksbühnen-Chefdramaturg Carl Hegemann. Eine Demontage sei nicht nur der Wunsch von Haußmann, sondern auch der Wunsch von Noch-Intendant Frank Castorf und vieler Mitarbeiter der Volksbühne. "Wenn das Rad stehen bleiben würde, würde das eine Kontinuität suggerieren, die es nicht gibt", erklärte Hegemann.
Castorf wird die Volksbühne im Sommer nach einem Vierteljahrhundert verlassen und seinem umstrittenen Nachfolger, dem Museums-Experten Chris Dercon, Platz machen. Von Dercon hieß es zuletzt, dass er das Rad nicht entfernen lassen wollte.
Geheimsymbol
Die Idee zum Rad-Logo der Volksbühne sei während Castorfs Inszenierung "Räuber von Schiller" im Jahr 1990 entstanden, so das Theater. Das stilisierte Rad sollte an die sogenannten Gaunerzinken erinnern, eine gezeichnete Geheimsprache mit der sich Räuber untereinander verständigten. Für die Volksbühne stand das Rad über Jahrzehnte auch für das Rebellische und Aufrührerische der Theatermacher.
kk/bb (dpa, Volksbühne)