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Rammstein im Olympiastadion: Jubel und Proteste

16. Juli 2023

Vor mehr als 60.000 Fans ging das erste von drei Rammstein-Konzerten am Samstagabend in Berlin zu Ende. Im Vorfeld hatte es Demonstrationen und Verbotsforderungen gegeben.

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Till Lindemann steht in rotes Licht getaucht und mit Rauchschwade über sich in einem Stadion auf der Bühne. Vor ihm Menschenmassen.
Ehe sie nach Berlin kamen, spielten Rammstein in Budapest. Noch gibt es vom Berliner Konzert keine Fotos.Bild: Matthias Matthies

Mehr als 60.000 Menschen feierten Rammstein am Samstagabend im Berliner Olympiastadion frenetisch. Mit den Worten "Wir sind wieder zuhause! Danke, Berlin!" beendete Sänger Till Lindemann die erste von drei Berlin-Shows. Die zwei weiteren finden am 16. und 18. Juli statt - ebenfalls im Olympiastadion.

Im Vorfeld hatte es wegen der Anschuldigungen gegen Lindemann, dem mehrere Frauen sexuelle Übergriffe vorwerfen, Verbotsforderungen gegeben. Der Berliner Kultursenator Joe Chialo sah hierfür allerdings keine Rechtsgrundlage. "Die Forderung ist emotional verständlich, rechtlich gibt es keinen Hebel", sagte er. Er stehe immer auf der Seite der Opfer und nehme die Vorwürfe dieser Frauen sehr ernst. Bis zum Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen gelte allerdings die Unschuldsvermutung. 

Demonstrierende vor dem Olympiastadion in Berlin. Eine Frau hält ein Schild hoch, auf dem steht: "Your voice matters"
Solidarität mit den Frauen, die die Vorwürfe erheben: "Eure Stimme zählt", heißt es auf diesem PlakatBild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Nach Polizeiangaben demonstrierten am Samstag etwa 300 Menschen im Vorfeld des Konzertes und forderten abermals ein Verbot der Shows. Zu der Demonstration hatte das Bündnis "Kein Rammstein in Berlin" aufgerufen. 

Till Lindemann bestreitet die Anschuldigungen. Seine Anwälte haben angekündigt, gegen alle Vorwürfe rechtliche Schritte einzuleiten. 

Vorgehen gegen Petition

Derzeit geht Lindemann auch gegen die Petition "Keine Bühne für Rammstein" juristisch vor, die auf der Plattform "Campact" zu finden ist und unter anderem von "Gender Equality Media e.V." und "Pinkstinks germany e.V" unterzeichnet wurde. Mehr als 76.000 Unterschriften hat sie bereits bekommen (Stand 16.07.2023). Mit der Petition sollten die Rammstein-Konzerte in Berlin verhindert werden. 

Lindemanns Anwaltskanzlei Schertz-Bergmann hat Campact inzwischen eine Unterlassungserklärung geschickt - mit der Aufforderung, die Verwendung bestimmter Formulierungen in der Petition zu unterlassen. Campact erwiderte, man werde diese Erklärung nicht unterschreiben. "Wir stehen hinter der Initiatorin der Petition und unterstützen ihre Forderungen", so Geschäftsführer Felix Kolb. 

Rauchschwaden steigen über dem Berliner Olympiastadion empor.
Rauch steigt vom Olympiastadion empor: Bei dem Konzert in Berlin kam wieder jede Menge Feuer und Pyrotechnik zum EinsatzBild: Fabian Sommer/dpa/picture alliance

Neue Sicherheitsvorkehrungen im Olympiastadion

Wegen Temperaturen von teils mehr als 30 Grad Celsius hatte das Olympiastadion am Samstag seine Sicherheitsvorkehrungen für die Rammstein-Konzerte angepasst: Besucherinnen und Besucher dürfen nun nicht-alkoholische Getränke in Getränkekartons und PET-Flaschen mitbringen. "Bitte denkt (...) daran, ausreichend Flüssigkeit zu euch zu nehmen", appelliert das Olympiastadion auf Twitter.

"Denkt an eine Kopfbedeckung und ein Sonnenschutzmittel", heißt es weiter. Die Getränkebehälter könnten an den Toiletten nachgefüllt werden.

Nach den Shows ins Berlin geht es für Rammstein weiter nach Frankreich, in den ausverkauften Stade de France. Weitere Shows finden danach in Österreich, Polen und Belgien statt. 

Dies ist die aktualisierte Version eines Artikels vom 15.07.2023.

bb/rb/ust (dpa, twitter, Campact)