Rastatt spielt barock
Beim Anblick des Schlosses in Rastatt fühlt sich mancher Betrachter fast nach Versailles versetzt. Dieser Eindruck ist nicht völlig aus der Luft gegriffen, diente das französische Prachtschloss damals doch als Vorbild. Markgraf Wilhelm von Baden-Baden hatte 1700, mit dem Umbau des schon 1698 begonnen Jagdschlosses zu einer repräsentativen Residenzanlage, in Rastatt den Grundstein gelegt und seinen absolutistischen Machtanspruch sichtbar und greifbar herausgestellt. Auch die Planung von Garten und Stadt gehörte zu den Aufgaben seines Architekten Domenico Egidio Rossi. Die repräsentative Anlage ist den heutigen Besuchern als reines Beispiel barocker Baukunst zugänglich.
Schauplatz zweier Jubiläen
In diesem Jahr feiert diese älteste Barockresidenz Deutschlands ihren 300. Geburtstag. Von April bis November 2005 gibt es viele Möglichkeiten, sich bei Sonderführungen und verschiedenen Veranstaltungen in das Barockzeitalter zurückzuversetzen. Mit dem feierlichen Auftakt am 8. April 2005, dem 350. Geburtstag des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, eröffnen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Stadt Rastatt und das Wehrgeschichtliche Museum offiziell das Jubiläumsjahr. Der Auftakt des "Musiksommers Schloss Rastatt 2005" mit vier Konzerten ist am 7. Mai.
Einzug des Markgrafenpaars
Das große barocke Sommer-Schlossfest der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg findet am Samstag, 25. Juni, von 14.00 bis 24.00 Uhr, statt. In einer farbenprächtigen historischen Inszenierung wird der Einzug des Markgrafenpaars Ludwig Wilhelm und Sibylla Augusta von Baden-Baden mit dem badischen Hofstaat vom Marktplatz ins Residenzschloss nachempfunden. Geboten werden szenische Interpretationen, Musik, Spiele, Tänze, Pantomime, Artisten, Feuerschlucker, Jongleure, ein historischer Markt und vieles mehr für Groß und Klein. Das Schlossportal ist an diesem Tag für von 14.00 bis 19.00 Uhr und am 26. Juni 2005 von 10.00 bis 17.00 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. (AP/pg)