Reclam-Museum in Leipzig
Lesestoff, der in jede Tasche passt. Mit dem kleinen gelben Reclamheft wuchsen Generationen von Schülern und Studenten auf. Pünktlich zum 190. Verlagsjubiläum eröffnet in Leipzig ein Museum über den Reclam-Verlag.
Klassiker in handlichem Format
Das Angebot ist groß: Etwa 3.500 Titel der Universal-Bibliothek - wie sich die kleinen gelben Büchlein nennen - sind heute lieferbar. In einem Schülerleben ist davon nur ein Bruchteil zu schaffen.
Reclam in Ost und West
Wetten, dass Sie mehr Reclamheftchen zuhause haben, als Sie denken? Die verstecken sich zwischen den ausgewachsenen Büchern, machen sich so schmal, dass sie sogar doppelt verborgen bleiben, zum Beispiel als griechische Klassiker in Ost- und West-Ausgabe. Sehen Sie mal nach!
Bücher aus dem Automaten
Ab 1917 gab es Reclam-Bändchen per Selbstbedienung an 2000 Automaten zu kaufen. In Bahnhöfen, Krankenhäusern und sogar auf großen Passagierschiffen versorgten sie die Leser mit beliebten Werken. Verlegt wurden natürlich auch Klassiker von Karl Marx und Lenin.
Zweisprachige Exemplare erobern die Welt
Generationen deutschsprachiger Schüler, Studenten, Bildungsbürger oder Theatergänger wuchsen mit Reclams Kleinformaten auf. Neben den gelben Reclam-Heften gibt es auch orangefarbene mit zweisprachigen Ausgaben, rote für Fremdsprachentexte und blaue "Lektüreschlüssel für Schüler".
Geliebt und gelacht
Da sie so handlich sind, lassen sich Reclam-Hefte überallhin mitnehmen. So sehen sie manchmal auch aus. Bei einigen beginnt die Lektüre schon auf dem Cover.
Philosophie und Soziologie
Längst sind es nicht mehr nur Literaturklassiker, die von Reclam in immer wieder neugestalteten Ausgaben verlegt werden. Auch Reden des Sozialforschers Jan Philipp Reemtsma gehören zum Repertoire.
NS-Geschichte
Es gibt Bücher, die sollte jeder Schüler lesen. Allen voran: Anne Franks Tagebuch.
Dauereinsatz in den Schulen
Bekritzeln, reinschreiben, Assoziativketten bilden - alles, was gegen schulisches Gähnen hilft.
Nachahmer bei Penguin Classics und Suhrkamp
Die "Sammlung von Einzelausgaben allgemein beliebter Werke" war die erste Taschenbuchreihe der Verlagsgeschichte. Später überfluteten Konkurrenzangebote den Markt. Der vielfach ausgezeichnete Suhrkamp-Grafiker Willy Fleckhaus ist mit seinem kleinen Gelben dem Original besonders treu geblieben.
Günstiger Lesespaß
Gelegentlich erschienen sogar Bücher ohne das Wissen und Zutun des Verlags. Im Zweiten Weltkrieg sollen die Westmächte deutsche Soldaten mit Reclam-Heftchen versorgt haben, in denen es Tipps zu Fahnenflucht und Kapitulation gab.