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Aufforstung soll den Panamakanal retten

Detlef Urban
7. November 2020

Wald und Feuchtgebiete sorgten bisher für genug Wasser im Panamakanal. Doch die Klimakrise und Abholzungen für Viehzucht stören dieses Gefüge. Nachhaltige Wald-Landwirtschaft soll das Austrocknen des Kanals nun stoppen.

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Luftbild von der Finca Cuango
Bild: Detlef Urban/DW

Panama: Waldschutz gegen Wassermangel

Projektziel: Renaturierung von 1450 Hektar degradiertem Ackerland an Panamas Karibikküste. Agroforstwirtschaft soll den Boden widerstandsfähig gegen Erosion machen und ihm zu helfen, knappes Wasser zurückzuhalten.

Projektdauer: Bis 2035 will Panama durch die Initiative Alianza por el Million eine Million Hektar degradierten Landes renaturieren. Der ökologische Umbau der Finca Cuango ist ein Baustein des Programms.

Projekt-Budget: Umgerechnet 15 Millionen Euro für Wiederaufforstung und Aufbau einer nachhaltigen Agroforstwirtschaft auf der Finca Cuango.

Projektpartner: 12Tree, eine Investmentfirma mit Sitz in Deutschland und Lateinamerika, ist Mitbegründer der Initiative 20x20, die degradiertes Land in Lateinamerika und der Karibik wiederherstellt. Die Initiative wird vom deutschen Umweltministerium im Rahmen der Internationale Klimaschutzinitiative unterstützt wird. 12Tree ist außerdem Teil von Panamas Initiative Alianza por el Million.

Mehr Wald für mehr Wasser

Der Panamakanal ist eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt und eine wichtige Einnahmequelle für das Land. Doch die Erderwärmung sorgt für einen einem dramatischen Rückgang der Wasserstände im Kanal - es regnet schlicht zu wenig. Dadurch gibt es deutlich weniger Schiffsverkehr. Die Einnahmen Panamas aus dem Kanal haben sich bereits halbiert.

Gleichzeitig setzen Viehzucht und illegaler Holzeinschlag die Wälder und Feuchtgebiete des Landes unter extremen Druck. Das führt dazu, dass es immer weniger Wasserzuflüsse aus dem Wald in den Kanal gibt. Der Panamakanal droht trocken zu fallen.

Durch Investitionen in die Wiederaufforstung und die Renaturierung von Land will Panamas Regierung den Fortbestand seines berühmten Kanals sicherstellen. Dafür kooperiert der Staat mit Organisationen wie 12Tree. 

Nachhaltiger Kakao-Anbau 

12Tree Finance hat die Finca Cuango, eine ehemalige 1450 Hektar große Rinderfarm, an der Karibikküste des Landes erworben. Die Farm soll nun durch schonende Agroforstwirtschaft wiederbelebt werden. Kakaopflanzen wachsen im Schatten von Bananen-, Mandel- und Zedernbäumen.

Ein Arbeiter auf der Finca Cuango zeigt grüne Kakaofrüchte an einem Baum
Kakao wächst im Schatten von BananenBild: Detlef Urban/DW

Das Gebiet ist Lebensraum für viele Vogelarten, Affen und seltene Tiere wie Pumas, Ameisenbären und Ozelots. Die Mischung aus natürlicher und kultivierter Vegetation hilft dem Boden gegen Erosion und Austrocknung, was zur Erhaltung von Feuchtgebieten und Flüssen beiträgt. Und das wiederum soll langfristig zur Entstehung von mehr Wasserzuflüssen in den Panamakanal führen.

Ein Film von Detelf Urban