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Cholera-Notstand

4. Dezember 2008

Simbabwe schlägt wegen der Cholera-Epidemie und dem Zusammenbruch des Gesundheitswesens Alarm. Bereits 565 Menschen starben, 12.500 sind erkrankt. Internationale Organisationen erhalten grünes Licht zur Soforthilfe.

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Frauen und Kinder warten auf Trinkwasser in Simbabwes Hauptstadt Harare (Quelle: AP Photo/Tsvangirayi Mukwazhi)
In Simbabwe herrscht TrinkwasserknappheitBild: AP

Die Regierung in Simbabwe hat wegen der ausufernden Cholera-Epidemie den nationalen Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten. Das Land brauche dringend Medikamente, medizinische Geräte sowie Lebensmittel für die Patienten und deren Kinder, sagte Gesundheitsminister David Parirenyatwa am Donnerstag (04.12.2008) der staatlichen Tageszeitung "Herald" zufolge. Viele Krankenhäuser sind nach dem Zusammenbruch des Gesundheitswesens geschlossen. Bisher hatte die Regierung von Präsident Robert Mugabe behauptet, die Epidemie sei unter Kontrolle.

Krankheit verläuft für jeden zweiten Betroffen tödlich

Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben in dem südafrikanischen Land bislang 565 Menschen an der Seuche, 12.500 sind erkrankt. Am schlimmsten betroffen ist die Hauptstadt Harare. In einigen Teilen Simbabwes verläuft die Krankheit für jeden zweiten Betroffenen tödlich. Die Zahlen gelten jedoch als ungenau, weil viele Familien keine Möglichkeit haben, ihre verstorbenen Angehörigen zu melden, außerdem erfolgt die Zählung nur im Falle einer ärztlichen Behandlung.

Simbabwes Präsident Robert Mugabe (Quelle: AP Photo/Seth Wenig)
Präsident Mugabe und die Opposition ringen trotz Machtteilung erfolglos um die Bildung einer EinheitsregierungBild: AP

Verantwortlich für die Ausbreitung der Cholera sind die kollabierende Wirtschaft und Infrastruktur, der Mangel an sauberem Trinkwasser, die maroden Abwassersysteme sowie der Müll auf den Straßen. Eine weitere ungebremste Ausbreitung der Epidemie könnte nach Meinung von Experten tausende Menschenleben fordern. Im Nachbarland Südafrika verstarben bereits sechs Menschen an Cholera. Die staatlichen Behörden wiesen Erreger im Grenzfluss Limpopo nach. Neben der Europäischen Union hat auch der Nachbarstaat Botsuana einen Millionenbetrag für die humanitäre Hilfe in Simbabwe zugesagt. (SJ)