Rekordregen setzt New York unter Wasser
2. September 2021Fahrzeuge treiben durch die Straßen, U-Bahn-Stationen werden geflutet: Ein Unwetter historischen Ausmaßes hat der Millionenstadt New York den stärksten Regen der Geschichte beschert und schwere Überschwemmungen verursacht. Besonders betroffen waren die Bezirke Manhattan, Brooklyn und Queens.
Straßen und Wohnungen standen am späten Mittwochabend teilweise bis zu einem Meter hoch unter Wasser, der U-Bahnverkehr musste eingestellt werden. Nach Angaben der Polizei kamen mindestens neun Menschen ums Leben.
"Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Straßen", twitterte Bürgermeister Bill de Blasio. Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Straße gehen, um den Rettungskräften die Arbeit zu ermöglichen. Der Bürgermeister rief den Notstand aus.
In sozialen Medien kursieren Videos die zeigen, wie die Wassermassen Straßen unter Wasser setzen.
Innerhalb einer Stunde fielen im Central Park in Manhattan rund 80 Millimeter Regen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte. In mehr als 5000 Haushalten fiel der Strom aus. Der Airport Newark stellte seinen Flugverkehr zwischenzeitlich ein, der John-F.-Kennedy-Flughafen meldete Verspätungen.
Ein anderes Twitter-Video dokumentiert, wie eine U-Bahn-Station vollläuft.
Der Sprecher des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF), Joe English, hat in einem Video den Queens Boulevard im gleichnamigen Stadtteil festgehalten. Er ist so überflutet, dass Fahrgäste in einem Linienbus auf die Sitze steigen müssen.
Die Behörden in New York und seinem Umland hatten am Mittwochabend vor schweren Unwettern, lebensgefährlichen Überflutungen und sogar Tornados gewarnt. Das Extremwetter traf auch die gerade stattfindenden US Open und die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber. Ihr Zweitrundenspiel gegen Anhelina Kalinina aus der Ukraine wurde auf diesem Donnerstag verschoben.
Notstand auch im Bundesstaat New York
Auch die Gouverneurin des US-Bundesstaates New York, Kathy Hochul, rief wegen des Sturms "Ida" den Notstand aus. Der Schritt solle Hilfe für alle vom Sturm Betroffenen ermöglichen, twitterte Hochul.
Aus anderen Teilen im Nordosten der USA werden ebenfalls Sturmschäden gemeldet. In Marylands Hauptstadt Annapolis, etwa 50 Kilometer von der US-Hauptstadt Washington entfernt, entwurzelte ein Tornado Bäume und knickte Strommasten um. In Maryland starb auch ein 19-Jähriger bei Überschwemmungen, ein weiterer Mensch wird vermisst. Zudem zerstörte ein Tornado im Bundesstaat New Jersey mehrere Häuser.
se/sti (dpa, ap, afp, rtr, twitter)