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Lewandowski krönt Bayern-Gala mit Jubiläumstor

Sarah Wiertz
6. April 2019

Welch Ironie des Schicksals! Der FC Bayern München deklassiert den BVB im Spitzenspiel der Bundesliga, und ausgerechnet in dieser Partie erzielt Stürmer Robert Lewandowski gegen seinen Ex-Klub ein historisches Tor.

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Bundesliga Bayern München gegen Borussia Dortmund
Bild: Reuters/K. Pfaffenbach

Er streckte den Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand aus, um eine zwei anzuzeigen. Mit der linken Hand formte Robert Lewandowski mit Daumen und Zeigefinger eine Null. Zwanzig also. Sein Tor beim 5:0 (4:0)-Erfolg seines FC Bayern im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund (17. Minute) war sein 20. Tor in der laufenden Saison. Für die viel wichtigere Tatsache fehlte dem Polen jedoch eine dritte Hand um eine weitere Null zu formen. Sein Tor war nämlich gleichzeitig sein 200. in der Bundesliga.

"Es bedeutet mir viel. Ich habe nie geglaubt, dass ich das schaffen würde und ich bin sehr stolz, im Klub der fünf besten zu sein", sagte Lewandowski nach der Partie im "Sky"-Interview. Nur Gerd Müller brauchte weniger Partien, um diese Marke zu knacken (234 und insgesamt 365 Tore), und nur drei weitere haben diese überhaupt erreicht.

Für sein Jubiläumsstor hatte sich der Stürmer die richtige Bühne ausgesucht: Das wohl wichtigste Bundesligaspiel der Saison, gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund mit rund 75.000 Zuschauern im Stadion und Millionen Menschen weltweit, die dieses Duell im Fernsehen sahen. Und für dieses Jubiläumstor zeigte er sein ganzes Können. Er profitierte von einem Patzer Dan-Axel Zagadous, lief mit dem Ball in Richtung Strafraum, lupfte ihn über den herauseilenden Torwart Roman Bürki und zog dann per Seitenfallzieher ab, weil Zagadou den Polen von hinten bedrängte - wirklich sehenswert.

4,5 Millionen Euro Ablöse

Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass Lewandowski dieses besondere Tor ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein erzielte, gegen den Verein, der ihn vor neun Jahren für rund 4,5 Millionen Euro Ablöse von Lech Posen nach Deutschland holte. "Ihr werdet viel Spaß mit ihm haben", gratulierte die polnische Fußball-Legende Zbigniew Boniek damals dem BVB. Er sollte Recht behalten, mit dem Stürmer gewannen die Schwarz-Gelben zweimal die Meisterschaft (2011, 2012), den DFB-Pokal (2012) und standen 2013 sogar im Champions-League-Finale - wo sie im deutschen Duell dem FC Bayern München unterlagen.

Und genau zu diesem Rivalen wechselte Lewandowski dann ein Jahr später - ablösefrei. 153 Bundesligaspiele und 126 Tore später machte der mittlerweile 30-Jährige diesen historischen Treffer gegen Dortmund, den er sich sicherlich in sein Bewerbungsvideo hereinschneiden lassen wird. Denn um eines hat der Stürmer nie einen großen Hehl gemacht: dass er eigentlich viel lieber in Spanien bei seinem Lieblingsverein Real Madrid spielen würde.

21. Saisontor

Es ist aber nicht die Primera Division und nur selten die Champions League, sondern die Bundesliga, in der Lewandowski regelmäßig groß aufspielt und die ihn groß macht. Zur Bestätigung legte er an diesem Abend gegen Dortmund nach und erzielte nach guter Vorarbeit von Teamkollege Serge Gnabry sein zweites Tor in dieser Partie. Nun braucht er nur noch 19 Tore, um seinen Ex-Trainer Jupp Heynckes einzuholen. "Das ist nicht so weit weg", meint Lewandowski, "das kann ich schaffen."

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online