Roter Teppich in Cannes
Sie sind alle gekommen, die Schönen, Reichen und Kreativen. Die 68. Filmfestspiele in Cannes sind im vollem Gange. Der Wettbewerb feiert Halbzeit. Zu entdecken gab es auch viel in Nebenreihen. Und auf dem Roten Teppich!
Französische Starpower
Die Filmnation Frankreich ist traditionell sehr präsent in Cannes. Schließlich ist das Festival ein Heimspiel. Im Wettbewerb sind immer viele französische Filme dabei. Und Stars des heimischen Kinos. Isabelle Huppert zeigte sich vor der Vorführung des Wettbewerbsfilms "Louder than Bombs" an der Seite ihres Regisseurs - der ist allerdings Norweger. Das Kino wird immer internationaler.
Regiedebütantin Natalie Portman
Einen überaus charmanten Auftritt vor der Weltpresse legte auch die Schauspielerin Natalie Portman hin. Sie präsentierte in Cannes ihren ersten Film in eigener Regie. Die in Jerusalem geborene Aktrice hat die autobiografischen Erinnerungen des israelischen Schriftstellers Amos Oz "A Tale of Love and Darkness" verfilmt. Ihr Regiedebüt kam gut an bei den Zuschauern.
Große Frauen
Cannes ist immer auch ein Festival der schönen Frauen. Am zweiten Tag stand allerdings ein ausgesprochener Männerfilm auf dem Programm. "Mad Max: Fury Road" des Australiers George Miller feierte am Tag des weltweiten Kinostarts auch Premiere im Rahmen des Festivals. Bei der Präsentation überragte dann allerdings wieder eine Frau die Männer: Charlize Theron, hier neben Miller (l.) und Tom Hardy.
Fotoshooting an der Croisette
Cannes ist unumstritten das beliebteste Filmfestival für Fotografen. Weder in Berlin noch in Venedig und auch nicht bei den großen nordamerikanischen Festivals ist das Medieninteresse derart groß. Die Croisette wird Jahr für Jahr zum Laufsteg. An der Côte d'Azur präsentieren sich Stars und Sternchen in Hülle und Fülle. Und den Fotografen geht nie die Arbeit aus.
Cate spielt Carol
Einer der Höhepunkte des Wettbewerbs um die Goldene Palme war bisher zweifellos der amerikanische Film "Carol", auch das ein Film der schönen Frauen. Cate Blanchett und Rooney Mara spielen hier nach einer Vorlage der Schriftstellerin Patricia Highsmith ein lesbisches Paar. Der Film spielt in den '50er Jahren. Das Dekor, die Kostüme, die Ausleuchtung der Szenen, alles ist von erlesener Schönheit.
Violett auf Rot
Das schönste Zusammenspiel der Farben erlebt man aber nicht nur in den in Cannes aufgeführten Filmen. Vor allem auch auf dem Roten Teppich kommt es zu wahren Farbexplosionen. Etwa wenn Schauspielerin Salma Hayek über die vielbeschriebene rote Auslegware vor dem Festivalpalais an der Croisette schreitet. Hayek gehörte in diesem Jahr zu den am meisten fotografierten Damen.
Trauer um Amy
Dieses Team um Regisseur Asif Kapadia präsentierte in Cannes die Dokumentation "Amy", die das wilde Leben der verstorbenen Sängerin Amy Winehouse nachzeichnet. Winehouse starb vor vier Jahren im Alter von 27. Die Dokumentation, die in Cannes in einer Nebenreihe gezeigt wurde und die auf ein positives Echo stieß, zeigt den Abstieg des Stars nach Drogen- und Alkoholexzessen.
Schlafen im Kino
Natürlich dämmern diese Damen und Herrn nicht wirklich während der Vorführung. Ganz links ist Catherine Deneuve zu erkennen. Sie und ihre Mitstreiter durchwachen hier die letzten Minuten vor dem Beginn der Vorführung des Films "La Tête haute", der das Festival eröffnete. Manchmal ist Konzentration nach und vor dem Rummel von Nöten - auch und gerade für die viel beschäftigten Stars des Kinos.
Allein unter Frauen
Der Herr in der Mitte tut ganz unbeteiligt, dabei ist Woody Allen einer der größten Stars des Weltkinos. Sein neuester Streich "Irrational Man" wurde außerhalb der Konkurrenz um die Goldene Palme gezeigt. Dabei überschlugen sich die Kritiker, einer der besten Allen-Filme seit langem, hieß es. Dem Regisseur, hier zwischen seinen Darstellerinnen Emma Stone und Parker Posey, wird's gefallen haben.
Großes auch am Rande
Die Fotografen scharen sich tagtäglich um die Teams, die ihre Werke der Weltpresse zeigen. Die Nebenreihen stehen stets im Schatten des Wettbewerbs. Dabei ist auch in Sektionen wie "Un Certain Regard" und "Quizaine des Réalisateurs" Großartiges zu entdecken. Gezeigt werden dort sogar frühere Gewinner der Goldenen Palme wie in diesem Jahr der neue Film von Apichatpong Weerasethakul aus Thailand.
Animation in Cannes
Für lang anhaltenden Beifall sorgte das neuste Werk aus dem amerikanischen Pixar-Studio. Der Animationsfilm "Inside Out" von Regisseur Pete Docter erzählt von einem elfjährigen Mädchen und den Dingen, die ihr durch den Kopf gehen. Das zeigen Docter und seine Kino-Computerspezialisten mit Hilfe allerneuester Tricktechnik ganz direkt. In "Inside Out" werden die Gefühle zu Mitspielern.
Die Jury bei der Arbeit
Wer am Ende die Goldene Palme und die verschiedenen Silbernen Palmen mit nach Hause nehmen darf, darüber entscheidet wieder einmal eine hochkarätig besetzte Jury um die beiden Brüder Joel und Ethan Coen. Doch die müssen nicht allein urteilen. Ihnen zur Seite stehen unter anderem Xavier Dolan, Rossy de Palma, Guillermo del Toro und Sophie Marceau (hier von links, Joel ist der zweite von rechts).
Traumort Cannes
Die Stadt an der südfranzösischen Mittelmeerküste hat dieses Jahr auch wieder Glück mit dem Wetter. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer so. Doch diesmal taucht die Sonne die Côte d'Azur wieder in ihr warmes, weiches Licht und die Besucher der Kinovorstellungen können sich zwischen den Premieren am Strand oder in den Bars entspannen. Am Pfingstsonntag ist dann Schluss in Cannes.