Rucksack von Vermissten in Brasilien gefunden
13. Juni 2022"Es wurden Gegenstände gefunden, die den Vermissten gehörten: eine Gesundheitskarte, eine schwarze Hose, eine schwarze Sandale und ein Paar Stiefel, die Bruno Pereira gehörten, sowie ein Paar Stiefel und ein Rucksack, der Dom Phillips gehörte und unter anderem Kleidung enthielt", erklärte die Bundespolizei.
Feuerwehrleute hätten die persönlichen Gegenstände des britischen Journalisten Dom Phillips und des brasilianischen Indigenen-Experten Bruno Pereira in einem Überschwemmungsgebiet am Itaquaí-Fluss im Wasser entdeckt, berichtete unter anderem das Portal "G1" unter Berufung auf die Polizei. Eine "G1"-Meldung, wonach die Leichname der Vermissten gefunden worden seien, bestätigte die Polizei dagegen ausdrücklich nicht.
Laptop war an einem Baum gebunden
Die Gegenstände, darunter auch ein Laptop, seien an einen Baum gebunden gewesen, berichteten örtliche Medien und bezogen sich auf einen Feuerwehrsprecher. Im Zuge der Ermittlungen werde in dem Gebiet weiter getaucht.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden die persönlichen Sachen der beiden Vermissten "in der Nähe des Hauses" eines 41-jährigen Verdächtigen gefunden. Ermittler hatten diesen am Mittwoch festgenommen. Laut Polizei wurden bei ihm bei einer zufälligen Kontrolle Drogen sowie Patronen für ein Sturmgewehr gefunden. Zeugen gaben an, den Mann gesehen zu haben, wie er das Boot von Phillips und Pereira verfolgte. Im Boot des Mannes wurden später Blutspuren gefunden. Daraufhin begannen die Behörden, die Umgebung von dessen Haus zu durchforsten.
Freunde: Suche ist schleppend angelaufen
Phillips und Pereira waren nach Angaben einer regionalen Indigenen-Organisation nicht wie geplant am 5. Juni mit dem Boot in der Stadt Atalaia do Norte im äußersten Westen Brasiliens angekommen. Zuvor hatte Pereira der Polizei mitgeteilt, er sei mehrmals bedroht worden.
Indigene, Familienangehörige, Freunde und Kollegen äußerten sich besorgt. Die Suche nach den zwei Vermissten sei schleppend angelaufen und werde nicht entschlossen genug geführt. Das UN-Menschenrechtsbüro forderte die brasilianischen Behörden auf, die Bemühungen zu verstärken.
Phillips lebt seit 15 Jahren in Brasilien und hat unter anderem für die britische Zeitung "The Guardian" und auch für die Deutsche Welle gearbeitet. Mit Pereira, der auch für die Indigenen-Behörde in der Region tätig war, war er zuvor bereits im schwer zugänglichen Javari-Tal gereist, in dem nun nach den beiden gesucht wird. Zuletzt recherchierte der 57-Jährige für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.
nob/se (dpa, afp, dw)