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Rummenigge übt Kritik an UEFA

8. März 2018

Karl-Heinz Rummenigge kritisiert die Umsetzung des Financial Fairplay im europäischen Fußball. Auch zur 50+1-Regel nimmt der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern einen interessanten Standpunkt ein.

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Karl-Heinz Rummenigge
Bild: picture alliance / Matthias Balk/dpa

In einem Gespräch mit dem Magazin GQ kritisiert Karl-Heinz Rummenigge die Umsetzung des Financial Fairplays: "Es war eigentlich ein gutes Finanzkontrollwerkzeug, das da erfunden wurde. Man hätte es bloß strikt und stringent einsetzen müssen. Strikt und stringent heißt: Jeder, der dagegen verstößt oder mit Tricksereien anfängt, ich sage es jetzt drastisch, kriegt auf die Hörner" sagte Rummenigge im Interview und kritisierte die lasche Umsetzung seitens der UEFA: "Diesen Vorwurf muss sich die UEFA gefallen lassen. Sie hat einfach nie den richtigen Mut und Willen gezeigt, dagegen konsequent vorzugehen." Das Financial Fairplay ist ein 2015 eingeführtes Reglement der UEFA, das die finanziellen Kriterien definiert, die die europäischen Klubs zu erfüllen haben. Es soll u. a. den Einfluss externer Investoren begrenzen.

Es ist nicht die erste Kritik, die Rummenigge gegenüber der UEFA äußert. Bereits im vergangenen Herbst beklagte er die mangelhafte Umsetzung des Financial Fairplay und die daraus resultierenden negativen Folgen für die Vereine der Fußball-Bundesliga.

Rummenigge offen für Aufhebung von 50+1

In Bezug auf die zuletzt häufig diskutierte 50+1 Regelung, die Vereinen der Bundesliga untersagt, eine Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaftern zu übernehmen, nimmt Rummenigge eine überraschend deutliche Meinung ein: "Ich hoffe, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) die 50+1 Regel freigeben wird", sagte Rummenigge im Interview und ergänzte: "Ich denke , jeder Verein sollte für sich selbst entscheiden, ob er sich für Investoren öffnet, wie weit er sich für Investoren öffnet oder ob er sich gar nicht öffnet. "Bei Teilen seiner Kollegen und beim Großteil der Fans in der Fußball-Bundesliga werden die Aussagen auf Unverständnis stoßen. Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte sich zuletzt in öffentlichen Interviews mehrfach für den Erhalt der Regelung ausgesprochen. Watzke befürchtet einen zu großen Einfluss von externen Investoren in die Handlungen der Klubs. 

 Fernsehgelder werden explodieren

Rummenigge wagt auch einen Blick in die Zukunft der TV-Vermarktung der Bundesliga. Dabei spekuliert er vor allem auf amerikanische Firmen, die aktuell kaum mit Fußball in Verbindung gebracht werden: "Die wichtigsten Player sind noch gar nicht im Spiel. Die amerikanischen Unternehmen wie Apple, Amazon, Netflix, die kommen alle noch." Laut Rummenigge ist der finanzielle Spielraum dieser Unternehmen exorbitant: "Für diese Unternehmen ist es doch nicht entscheidend, ob das Recht 500 Millionen oder eine Milliarde Euro kostet. Für die ist doch nur entscheidend: Ist das Recht exklusiv und hilft es bei meiner Verbreitungsstrategie?" Über die Zukunft der 50+1 Regelung wird bei der Mitgliederversammlung der DFL am 22. März entschieden. 

mvd/mrl (dpa, sid)